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Seltener Klettermaxe aufgetaucht

Natur Kleine Sensation für Vogelkundler: Der an sich schon seltene Mauerläufer wurde in der Umgebung von Lenningen gesichtet.

Lenningen. Als eine ornithologische Sensation ist es zu werten, dass dieser Tage an einer Felswand im Lenninger Tal ein Mauerläufer (Tichodroma muraria) gesichtet wurde. Eine genauere Ortsangabe wird vermieden, um nicht Hobbyfotografen anzulocken.

Der Mauerläufer ist ein unauffälliger, kleinerer Vogel, entsprechend der Größe eines Kleibers. Normalerweise ist er in seiner Verbreitung in Deutschland fast ausschließlich auf den Alpenraum beschränkt. Man bemerkt ihn dort als einzigen Vertreter seiner Familie nur in kargen, unwirtschaftlichen Gegenden und dort auch nur spärlich.

Wenn man das Glück hat, einen einzigen zu entdecken, wird man kaum noch mehrere sehen können, da sie nur vereinzelt und in geringer Dichte leben. Falls man ihn jedoch entdeckt, meist beim Anflug, beeindruckt er mit seinen Kletterkünsten, die es ihm erlauben, sogar die steilsten Felswände zu erklimmen.

Perfekte Tarnung

An Felswänden kletternd, fallen Mauerläufer durch ihr grau-schwarzes Gefieder kaum auf. Sie sind somit Meister der Tarnung. Lediglich bei ausgebreiteten Flügeln oder im Flug blitzt eine rot-schwarze Färbung der rundlichen Flügel auf.

Um das Geschlecht der Vögel bestimmen zu können, gilt es, die Färbung von Brust und Kehle im Prachtkleid der Vögel näher zu betrachten. Während Männchen in diesem Bereich schwarz gefärbt sind, dominiert bei den Weibchen die Farbe Weiß. Mauerläufer gehören zu den sogenannten Jahresvögeln, sind also ganzjährig in Deutschland und ziehen im Gegensatz zu Zugvögeln nicht in ein dezidiertes Winterquartier. Im Winter weichen jedoch Tiere, die in höheren Lagen leben, in tiefere Bereiche aus. Aus diesem Grunde könnte der jetzt in der Umgebung Lenningens aufgetauchte Mauerläufer in die Region gekommen sein. Christian Schöttner