Kirchheim. „Mitarbeit beim Hospizdienst? Wie kann man sich so etwas antun?!“ Reaktionen wie diese sind ehrenamtlichen Sterbebegleitern beim Hospizdienst nicht unbekannt. Trotzdem haben sich seit Mitte Januar zwölf Männer und Frauen beim Hospizdienst Kirchheim in einem umfangreichen Qualifizierungskurs zu ehrenamtlichen Sterbebegleiterinnen und Sterbebegleitern ausbilden lassen.
Theorie und Praxis kombiniert
Die meisten der rund 100 Unterrichtsstunden liegen bereits hinter den Teilnehmenden. Das Ziel, nach dem Abschluss des Kurses schwerstkranke und sterbende Menschen und deren Angehörige zu Hause, im Pflegeheim und im Krankenhaus zu begleiten, rückt näher.
Im Rahmen des Qualifizierungsangebots werden und wurden in über 20 Treffen Themen rund um Sterben, Tod und Abschiednehmen behandelt. Ein kurzes Praktikum in einer Pflegeeinrichtung oder der Palliativstation, das die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer absolviert haben, soll die Ehrenamtlichen möglichst gut auf ihre künftige Aufgabe vorbereiten.
Bei einem Gottesdienst, der am 13. Oktober in der Jesinger Petruskirche mit Pfarrer Jochen Maier stattfinden soll, werden die Ehrenamtlichen offiziell in ihren Dienst eingesetzt.
Hilfe am Lebensende
Der ambulante Hospizdienst Kirchheim beschäftigt zwei hauptamtliche Palliativfachkräfte, die für Fragen, die am Lebensende auftreten können, Ansprechpartner sind. Sie bieten Betroffenen Beratung über Hilfsangebote oder geben konkrete Anregungen, was in der jeweiligen Situation getan werden könnte, wie beispielsweise, wenn jemand nicht mehr essen oder trinken möchte.
Träger des Hospizdienstes sind die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Kirchheim, die Katholische Kirche Kirchheim und der Diakonieverein Wendlingen.
Die psychosoziale Begleitung für die sterbenden Menschen selbst und für deren Familien übernehmen die geschulten Ehrenamtlichen. Diese Begleitungen sind sehr individuell, je nach Wunsch und Bedarf des Betroffenen selbst und der Angehörigen. Manchmal sind es Gespräche, mal Spaziergänge mit dem Schwerstkranken oder mit den Angehörigen. Mal sind es Telefonate, und manchmal ist es nur das Dasein und ein Mitaushalten der Situation. Bei Bedarf können die Betroffenen selbst oder die Familien einfach telefonisch Kontakt aufnehmen. Der Dienst ist kostenlos und alle Beteiligten unterliegen der Schweigepflicht.
Für Anmeldungen oder Rückfragen steht der Hospizdienst Kirchheim in der Alleenstraße 74 unter der Telefonnummer 070 21/9 20 92 27 oder per E-Mail an info@hospiz-kirchheim.de zur Verfügung. pm