Mit prallgefüllten Tüten und Dosen voller kleiner, bunter, klebriger Leckereien gehen die fleißigen Tüftlerinnen und Tüftler am Nachmittag nach Hause. Naschereien in allen Farben und Formen lassen Kinderherzen höher schlagen – das hat auch die Kinder- und Jugendbefragung im Rahmen der „Ortsteil-Detektive“ deutlich gezeigt. Einen Süßigkeitenautomaten oder gar einen kompletten Süßigkeitenladen, in dem sich die Schülerinnen und Schüler nach Lust und Laune die Taschen füllen können, stand ganz oben auf der Liste. „Das ist so natürlich nicht umsetzbar, aber hier im Ferienprogramm können wir eine kleine Candy-Bar eröffnen“, verrät Lisa Mezger, die Einrichtungsleiterin des Jugendhauses Café Olé in Lenningen. Da ist es wenig überraschend, dass sich gleich 68 Kinder für den Programmpunkt angemeldet haben. „Es waren so viele Anmeldungen, dass wir gleich zwei Termine angeboten haben“, erzählt Felix Schlienz, der pädagogische Mitarbeiter der offenen Kinder- und Jugendarbeit Lenningen, Owen und Erkenbrechtsweiler.
„Die Rezepte sollten einfach sein, damit wir es auch hinbekommen“, erzählt Lisa Mezger scherzend. „Es war uns aber auch wichtig, dass die Kinder etwas mit den Süßigkeiten anfangen können. Sie sind zwar immer offen für Neues, aber ein bisschen skeptisch sind sie schon, wenn sie etwas nicht kennen.“
Im großen Wohnzimmer des Jugendhauses arbeiten die kreativen Tüftler emsig vor sich hin. Weil die Baisers für gut drei Stunden in den Ofen müssen, ist der Eischnee schon geschlagen – jetzt kann die Farbe untergemischt werden. Euphorisch färben die Kinder die weiße Masse orange, lila, rosa gelb und grün. „Beim ersten Termin dachten wir noch, dass wir die Schäumchen schon nach zweieinhalb Stunden aus dem Ofen nehmen können, aber innen waren sie noch ziemlich weich und klebrig.
Ganz so einfach ist die Süßigkeitenproduktion anscheinend nicht: Auch bei den Bonbons profitieren die Werklerinnen und Werkler von den Erfahrungen der ersten Gruppe. Die Zuckermasse auf dem Herd ist einfach nicht dickflüssig geworden – kurzerhand verteilten die Experimentierfreudigen die Flüssigkeit auf verschiedene Pfannen – dann hat‘s geklappt: Es ist ein dickflüssiger Sirup entstanden, der in kleine Portionen verteilt werden konnte. Aber hier endet der Erfahrungsschatz noch nicht. Die fertigen Bonbons sollten nicht zusammen und in der Wärme gelagert werden, sonst verschmelzen sie zu einem großen Klumpen – geschmeckt hat es trotzdem.
„Die Schokocrossies sind uns am liebsten. Da kann nicht viel schiefgehen und sie schmecken super“, verrät Lisa Mezger. Am Ende waren es zwar eher große als kleine Häufchen, aber das hat keinen gestört. „Mit der lila gefärbten Schokolade, waren sie ein absoluter Hingucker“, erzählt Mezger. Zur Krönung wird mittags gegrillt. „Weil wir nicht wissen, was die Kinder essen wollen, schauen wir immer, dass für jeden was dabei ist. Heut gibt es Rote- und Geflügelwurst sowie Grillkäse“, sagt Mezger.
Rezepte aus der Süßigkeitenfabrik
Bonbons Als erstes 100 Milliliter Wasser mit 250 Gramm Zucker und 50 Gramm Traubenzucker in einen Topf geben und die Mischung aufkochen lassen. Anschließend 80 Milliliter Fruchtsaft dazugeben – wichtig: immer rühren. Wenn das Wasser verkocht ist, gibt es einen dickflüssigen Sirup. Die Masse in Bonbonformen füllen und auskühlen lassen.
Bunter Baiser Backofen auf 90 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Zwei Eiweiß mit einer Prise Salz steifschlagen. 110 Gramm Zucker dazugeben – so lange schlagen, bis der Eischnee glänzt. Lebensmittelfarbe einarbeiten. Masse in Spritzbeutelfüllen, auf Backbleche spritzen. Für zwei bis drei Stunden in den Ofen.
Schokocrossies 120 Gramm Cornflakes zusammen mit 120 Gramm Mandelstiften in eine Schüssel geben und mischen. 400 Gramm Vollmilchkuvertüre im Wasserbad schmelzen und über die Conflakes-Mandel-Mischung geben. Alles gut vermischen. Nun kleine Häufchen auf dem Backblechen platzieren und trocknen lassen.