Die Esslinger Burg wird zum Filmpalast, wenn das Kommunale Kino vom 27. Juli bis 5. August Livemusik und Filme präsentiert. Seit 29 Jahren lockt das Kino auf der Burg Gäste aus der ganzen Region. Im Kultursommer 1993 machte das
Kommunale Kino die Esslinger Burg erstmals zum Filmtheater unter freiem Himmel. Seither ist das sommerliche Lichtspiel-Spektakel im Esslinger Veranstaltungskalender gesetzt. Von Jahr zu Jahr wurde weiter am Konzept gefeilt, eine ausgeklügelte Illumination rückt die Burg ins rechte Licht, mehr als 140 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sorgen für eine reibungslose Organisation.
Die Vorbereitungen für das Festival beginnen schon Monate vorher. „Es ist eine knifflige und verantwortungsvolle Aufgabe, das Programm für die wenigen Termine, die zur Verfügung stehen, zusammenzustellen“, betont Sibylle Tejkl, die mit Stefan Hart die Geschäfte des Kommunalen Kinos führt. „Unser Ziel muss es sein, möglichst viele Gäste anzusprechen, ihnen einen schönen Abend zu bescheren und einen guten Mix aus Arthaus- und Mainstream-Kino zu finden“, erklärt Hart.
Ein 15-köpfiges Team hat sich der Filmauswahl gewidmet, unzählige Filme gesichtet und bewertet. „Dabei ist es nicht immer leicht, persönliche Vorlieben oder Abneigungen zugunsten einer einigermaßen objektiven Einschätzung beiseitezulassen“, weiß Sibylle Tejkl aus Erfahrung. „Das sieht man schon an den lebhaften Diskussionen, die in den vergangenen Wochen an der Tagesordnung waren.“ Stefan Hart findet: „Entscheidend ist, dass am Ende ein überzeugendes Programm steht.“ Erst wenn die Hauptfilme feststehen, sucht ein Kurzfilmteam die passenden Vorfilme aus, dann macht sich ein weiteres Team an die Auswahl passender Bands für das Vorprogramm.
Bis auf einen Titel steht inzwischen das Repertoire der Hauptfilme. Die Musikauswahl ist noch in vollem Gang. Was bereits feststeht, macht schon Lust auf die neue Saison: Eröffnet wird das Festival am Donnerstag, 27. Juli, mit Sönke Wortmanns Komödie „Der Nachname“ – einer gelungenen Fortsetzung der Erfolgsproduktion „Der Vorname“. Filmfans erinnern sich sicherlich noch gern an die herzerwärmende Komödie „Fisherman’s Friends“, die vor Jahren in den Kinos lief. Demnächst soll die Fortsetzung „Fisherman’s Friends – Eine Brise Leben“ starten. Auf der Burg ist dieser Streifen schon einen Monat vor dem offiziellen Kinostart zu sehen. Von der Suche junger Menschen nach ihrer sexuellen Identität erzählen Florian David Fitz und Hüseyin Tabak in „Oskars Kleid“, der am dritten Abend auf der Burg zu sehen ist. Und mit Benito Zambranos „Die Insel der Zitronenblüten“ und Delia Owens „Der Gesang der Flusskrebse“ sind zwei bildstarke Verfilmungen von Weltbestsellern auf der Burg zu sehen.
Ruben Östlands rabenschwarze Satire „Triangle Of Sadness“ hält der Gesellschaft auf unterhaltsam-provokante Weise den Spiegel vor, wenn ein angesagtes Modelpärchen während einer Luxuskreuzfahrt auf russische Oligarchen, skandinavische IT-Milliardäre, britische Waffenhändler und einen trinkfreudigen Kapitän trifft, der in seinem Innersten überzeugter Marxist ist. Auf dem schmalen Grat zwischen Romantik- und Culture-Clash-Komödie bewegt sich stilsicher Shekhar Kapurs „What’s Love Got To Do With It?“. Einer der Favoriten der Programmgruppe ist Cédric Klapischs romantische Komödie „Das Leben – Ein Tanz“. Und weil ein großes Festival wie dieses mit großem Kino enden muss, läuft am 5. August zum Finale des Kinos auf der Burg James Mangolds „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“.
Infos für Besucher des Open-Air-Kinos
Tickets Der Vorverkauf beginnt am Samstag, 1. Juli. Karten gibt es im Internet unter der Adresse www.kinoaufderburg.de sowie bei Provinzbuch in der Küferstraße in Esslingens Stadtmitte. Die Abendkasse öffnet jeweils um 19 Uhr. Die Tickets kosten 12,50 Euro, ermäßigt 9,50 Euro. Kassen und Einlass-Stellen befinden sich beim Trödler zur Burgschenke und an der Burgsteige.
Barrierefreiheit Gegen Vorlage eines Behinderten-Ausweises gibt es eine begrenzte Anzahl von Behindertenparkplätzen auf dem Äußeren Burghof. Zudem findet sich auf dem Gelände eine rollstuhlgerechte Toilette. Plätze für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer können reserviert werden. Bei einigen Filmen gibt es außerdem über die Greta-App für blinde oder sehgeschädigte Gäste akustische Bildbeschreibungen beziehungsweise Untertitel.
Parken Es gibt keine Parkplätze in unmittelbarer Nähe zur Esslinger Burg. Kostengünstige Parkmöglichkeiten finden sich im Parkhaus Flandernstraße. Von dort aus sind es etwa 15 Gehminuten.
Gastronomie und Livemusik Weil auf der Burg nicht nur die Atmosphäre stimmt, sondern auch das gastronomische Angebot, kommen viele Besucher schon kurz nach Einlassbeginn um 19 Uhr ins Esslinger Open-Air-Kino, um sich auf einen schönen Abend einzustimmen, ein Gläschen an der Cinebar zu genießen und danach einer der Livebands zu lauschen, die zur musikalischen Vorbereitung des Kinoabends Töne passend zum jeweiligen Film servieren. gw