Das war eine Freude für viele Ski- und Snowboardfans: Bei herrlichem Winterwetter hat mancherorts auf der Alb bereits der Skibetrieb in dieser Saison begonnen. So konnte man in Donnstetten seinem Hobby frönen, aber auch an der Pfulb bei Schopfloch und am Skilift Halde in Westerheim.
In Ochsenwang und Wiesensteig allerdings wurden die Lifte nicht in Betrieb genommen. „Viel Schnee liegt nicht. Es ist an der Grenze“, erklärte Michael Mall vom Skilift in Ochsenwang. Auch in Wiesensteig hatte es zu wenig Schnee: „Eine gefrorene Wiese alleine reicht uns nicht aus“, sagte Thomas Geiger.
Doch wie blicken die Skiliftbetreiber generell auf diese Wintersaison? Steigen angesichts der Energiekrise die Preise oder werden die Betriebs- und Flutlichtzeiten reduziert? „Wir haben die Liftpreise leicht angehoben“, sagt Angela Gödrich vom Skilift in Donnstetten. So kostet beispielsweise eine Tageskarte für Erwachsene jetzt 21 Euro und damit einen Euro mehr; Kinder bezahlen für eine Tageskarte 18 statt 17 Euro. „Wir haben die Preise in der Regel um einen Euro angehoben. Die Krise trifft auch uns. Aber wir können die höheren Kosten nicht voll an die Skifahrer weitergeben. Sonst kommt ja keiner mehr“, konstatiert Angela Gödrich. Es sei nun der dritte Winter, der eine Herausforderung darstelle: erst Corona, jetzt hohe Stromkosten für den Lift- und Flutlichtbetrieb. Angela Gödrich hofft, dass heuer mehr Menschen zum Skifahren auf die Alb kommen, „weil in den Alpen die Preise wirklich drastisch gestiegen sind“.
Flutlicht wird reduziert
Wenn es die Wetterlage zulässt, läuft der Skilift in Donnstetten unter der Woche ab 13 Uhr sowie an den Wochenenden und in den Weihnachts- und Faschingsferien von 9 Uhr an. Bei Flutlicht kann man bis 21 Uhr und damit eine Stunde weniger fahren als in den vergangenen Jahren. Allerdings betont Angela Gödrich: „Wir planen von Tag zu Tag. An schwachen Tagen kann es sein, dass wir spontan kein Flutlicht anbieten.“ Über die Homepage werde man die Menschen über die Flutlichtzeiten informieren.
Auch an der Pfulb werden die Betriebszeiten reduziert: „Abends kommen generell nicht mehr so viele Leute. Deshalb haben wir bis 20 Uhr und nicht mehr bis 22 Uhr geöffnet“, erklärt Volker Ditzinger. Außerdem steigen die Preise an der Pfulb – jedoch „in gemäßigtem Rahmen“, sagt Ditzinger. Etwa zehn Prozent müssen die Ski- und Snowboardfahrer nun mehr bezahlen. „Seit zehn Jahren wurden die Preise nicht erhöht“, gibt Ditzinger zu bedenken. Die Energiekrise hinterlasse freilich ihre Spuren: „Sie tut weh und ist ärgerlich“. Allerdings stelle sie momentan nicht das Hauptproblem dar: „Uns fehlt Personal.“ So sucht Ditzinger dringend Aushilfen, die die Liftbügel reichen, die Karten verkaufen und abzwicken. „Früher hatten wir oft Schüler. Sechs Leute könnten wir locker gebrauchen, eigentlich noch mehr“, sagt Ditzinger. Vorausgesetzt man finde das Personal, sei der Lift an der Pfulb samstags und sonntags von 11 Uhr an und unter der Woche ab 13 Uhr in Betrieb.
Änderungen gibt es auch am Skilift Halde in Westerheim: Die Preise werden „leicht angepasst“ und um zehn Prozent erhöht, informiert Margarete Bek. So kostet beispielsweise eine 50-Punkte-Karte für Kinder jetzt 19 und für Erwachsene 24 Euro. Was die Betriebszeiten anbelangt, hat der Skilift außerhalb der Ferien künftig nur noch freitags bis sonntags geöffnet: freitags von 13 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 9 bis 17 Uhr. In den Weihnachts- und Faschingsferien läuft der Lift auch unter der Woche, ergänzt Margarete Bek. Weil auch in Westerheim Personal fehlt, gilt nun in der Gaststätte am Skilift Selbstbedienung.
Startklar ist unterdessen auch Michael Mall vom Ochsenwanger Skilift. Die Energiekrise trifft zwar auch ihn; trotzdem will er sowohl die Preise als auch die Betriebszeiten so belassen, wie sie sind. Allerdings betont Mall: „Ich schaue mir das jetzt noch diesen Winter an und entscheide im Frühjahr, ob ich überhaupt weitermache.“ Die vergangenen fünf Jahre seien nicht mehr rentabel gewesen. Das Wetter spiele einfach nicht mehr mit. In der letzten Saison konnte er an gerade einmal zwei Tagen den Lift laufen lassen. „Wenn mal Schnee liegt, ist er nach zwei Tagen schon wieder weg“, verweist er auf die Unbeständigkeit, die ihm das Leben schwermache. Gleichzeitig stecke ein „Riesen-Aufwand“ hinter dem Liftbetrieb. „Ich würde schon gerne weitermachen. Meine Eltern hatten den Lift schon, ich bin damit aufgewachsen. Es ist schade“, bedauert Mall.
Schwierig ist die Situation auch in Wiesensteig: In der vergangenen Saison konnte der Lift dort an keinem einzigen Tag in Betrieb gehen. „Wir sind zu tief und zu steil“, konstatiert Thomas Geiger. Trotz allem wolle man den Kopf nicht in den Sand stecken: Auch angesichts der Energiekrise werden heuer „keine Sparmaßnahmen eingeleitet“, ergänzt er. Sprich: Bei den Preisen und den Betriebszeiten gibt es keine Änderungen. Für die kommende Saison sei alles vorbereitet. Geiger hofft nun auf beständigeres Wetter: „Zwei Wochen würden uns schon ausreichen. Wir sind ja nicht verwöhnt. Die Hoffnung verlieren wir nicht.“