Teckboten-Weihnachtsaktion
Soziales Netz: Wenn der Besuchsdienst draußen stattfindet

Irmengardis Geßner ist seit der ersten Stunde beim Sozialen Netz Raum Weilheim dabei. Jetzt nimmt sie gerne den Besuchsdienst in Anspruch und genießt die Zeit mit Michaela Zanker. 

Irmengardis Geßner (rechts) unternimmt mit Michaela Zanker vom Sozialen Netz Raum Weilheim regelmäßig Spaziergänge und Ausflüge. Foto: Carsten Riedl

Die beiden sind ein eingespieltes Team und verstehen sich prächtig. „Gefühlt sind wir schon ewig lang liiert“, sagt Michaela Zanker und erntet dafür ein verschmitztes Lächeln von Irmengardis Geßner aus Holzmaden. Schon bei der ersten Kennenlerntour mitten im kalten Winter haben sich die beiden Frauen bestens verstanden. „Wir sind nach Wiesensteig gefahren, da hatte es Schnee – und ganz nebenher habe ich mit ihr verschiedene Übungen gemacht. Vor allem Ausweichschritte sind wichtig, um Stürze vermeiden zu können“, erzählt Michaela Zanker vom Sozialen Netz Raum Weilheim. Sie lebt B.U.S. – das Präventivprogramm Bewegung, Unterhaltung und Spaß –, das sie regelmäßig beim Netz anbietet. „Es ist enorm wichtig, dass die Menschen auch im Alter in Bewegung bleiben. Wie fit sie sind, kann man bei solchen Ausflügen ganz nebenher austesten, wenn es bergauf und bergab geht“, so die ehrenamtliche Helferin, die auch die fünf Esslinger bei den gemeinsamen Ausflügen immer wieder einfließen lässt. Noch heute erinnern sich beide gerne daran zurück, wie sie Schloss, Kirche, Elefantenbrunnen und das Städtle erkundet haben.

 

Mit ihr kann man Pferde stehlen.

Michaela Zanker über Irmengardis Geßner

 

Irmengardis Geßner ist von Anfang an beim Sozialen Netz Raum Weilheim dabei. Schon bei der Infoveranstaltung hat sie gleich als Fördermitglied unterschrieben. Jetzt nimmt sie die Hilfe von Michaela Zanker gerne in Anspruch. Ein wichtiger Bestandteil von „Betreutes Wohnen zu Hause“ sind die regelmäßigen Besuche der geschulten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dank ihrer kontinuierlichen Begleitung bleibt die Verbindung zur Koordinationsstelle bestehen und trägt so zur Versorgungssicherheit bei. „Wir treffen uns regelmäßig – bevorzugt wenn das Wetter schön ist“, verrät Michaela Zanker, die sich seit 2016 ehrenamtlich beim Sozialen Netz engagiert. Oft geht es dann direkt von der Haustür los zur zweistündigen Dorfrunde. „Sie sieht ein Gebäude, und schon sprudelt es aus ihr heraus. Nahezu zu jedem Haus kann sie eine Geschichte erzählen, ebenso zu Holzmaden selbst. Das ist unendlich interessant und man hat nie Langeweile“, liebt Michaela Zanker die Stunden mit Irmengardis Geßner und sagt weiter: „Ich bin gerne mit älteren Menschen zusammen. Sie haben so viel Lebensweisheit.“ Ihre Intention ist Helfen. „Ich möchte der älteren Generation das geben, was sie verdient. Sie sind die Schaffer schlechthin gewesen.“

Regelmäßig unternehmen die beiden auch Ausflüge mit dem Auto. „Ich hol den Schemel nicht raus, Sie kommen ohne in mein schön hohes Auto“, lautet die neckende Ansage von Michaela Zanker an ihre Mitfahrerin. Während der Fahrt erklingen Operettenlieder, bei denen Irmengardis Geßner mit Begeisterung mitsingt und nebenher die schöne Landschaft genießt. Michaela Zanker kann da problemlos mithalten, schließlich ist sie begeistertes Mitglied beim Weilheimer Chor Salto Vocale. Irmengardis Geßner liebt Kunst und geht gerne in Ausstellungen. Gemeinsam waren die zwei Frauen beispielsweise bei Monet in Stuttgart. Ihrer Heimatstadt Reutlingen ist Irmengardis Geßner bis heute eng verbunden, nicht zuletzt wegen ihrer Freundinnen. Der Besuch des Weihnachtsmarkts war damit gesetzt. Der Uracher Wasserfall weckt auch beste Erinnerungen. Als Ziel ausgewählt wurde er an einem heißen Sommertag, weil der Weg dorthin schön schattig ist. Selbstredend, dass beide das kühle Wasser genossen haben. „Mit ihr kann man Pferde stehlen“, sagt Michaela Zanker. Beliebte Ausflugsorte sind der Breitenstein und Reußenstein. „Da hat man eine bessere Sicht“, sind sie sich einig. Bewegung steht bei beiden hoch im Kurs. „Ich wandere schon immer gerne und bin auch den Jakobsweg gelaufen“, verrät Irmengardis Geßner.

Bei längerer Schlechtwetterperiode unterhalten sie sich ab und an auch bei Irmengardis Geßner zu Hause. Dann nutzt Michaela Zanker ein Betreuer-Tablet. Darin sind Spiele, Volkslieder, Geschichten, Jahreszeitliches und vieles mehr gespeichert. Unabhängig davon wurde das Familienalbum schon aus dem Schrank geholt. Zu den einzelnen Fotos hat Irmengardis Geßner sehr zur Freude von Michaela Zanker Geschichten erzählt. 

Beide sind sich einig, dass Klienten und Betreuer vom Sozialen Netz gut betreut werden. „Was da in all den Jahren aufgebaut wurde, ist eine gute Sache“, erklärt Irmengardis Geßner und Michaela Zanker sagt: „Wir Ehrenamtlichen bekommen regelmäßig Schulungen und notfalls auch den nötigen Rückhalt. Ein offenes Ohr für uns ist selbstverständlich.“