Zwischen Neckar und Alb
Stichtag für die Kreisimpfzentren

Corona Trotz steigender Inzidenzzahlen sollen die beiden Impfzentren im Kreis Esslingen Ende September schließen. Auch der Impfbus würde dann nicht mehr fahren. Schnelltests könnten an Bedeutung gewinnen. Von Simone Weiß
 

In Nicht-Corona-Jahren stürzen sich Touristen und Reisende während der großen Ferien liebend gerne in die erfrischenden Wellen von Meeren und Freibädern. Doch 2021 ist anders. Die Angst vor einer neuen Infektionswelle schwappt über die Bevölkerung hinweg. Wie stellt sich der Landkreis Esslingen darauf ein? Er setzt auf eine steigende Zahl von Impfwilligen und plant die Schließung der beiden Kreisimpfzentren (KIZ) auf Ende September, teilt Sarah Panten vom Landratsamt Esslingen mit.

In den Impfzentren in der Zeppelinstraße 112 in Oberesslingen und in Halle 9 der Landesmesse können sich Menschen täglich von 7 bis 20 Uhr ohne vorherige Terminabsprache gegen Covid-19 immunisieren lassen. Für die Belegschaften kleiner und mittlerer Betriebe gibt es montags, mittwochs und freitags von 17 bis 20 Uhr Zeitfenster zum „After-Work-Impfen“. Eine Verlängerung über den 30. September hinaus ist nicht ge­plant. Das Land stellt den Betrieb zu diesem Stichtag ein.

Wider mehr Impfungen

Laut Landratsamt lassen sich wieder mehr Menschen gegen Covid-19 impfen. In den Kreisimpfzentren sei ein spürbarer Anstieg zu verzeichnen, berichtet Sarah Panten. Als Gründe nennt sie die Änderung der Corona-Verordnung sowie die positive Empfehlung der Ständigen Impfkommission zur Immunisierung von Zwölf- bis 17-Jährigen: „Wir rechnen mit einer weiteren Zunahme an Impfwilligen.“

Kapazitäten, Personal und Impfstoffe seien im Landkreis zur Genüge vorhanden.
Ergänzend zu den Kreisimpfzentren ist der Impfbus nahezu flächendeckend im Kreis unterwegs. Das Fahrzeug tourt seit 27. Juli durch die Region und hat zwei Mobile Impfteams sowie verschiedene Impfstoffe an Bord. Da der Bus aber an die Arbeit der Kreis­impfzentren gekoppelt ist, stellt auch er Ende September seine Fahrten ein: „Der Auftrag des Landes an uns, diesen zu betreiben, endet nach heutigem Stand zum 30. September. Inwieweit die Malteser dann womöglich in Eigenregie den Impfbus weiterhin einsetzen, darüber können wir als Landkreis nichts sagen“, so Panten.

An 109 Stationen werden im Kreis derzeit Tests durchgeführt. Die Betreiber der Teststellen wurden laut Landratsamt im Rahmen der Coronavirus-Testverordnung vom Gesundheitsamt einzeln zur Durchführung der Tests beauftragt und sind zur Meldung verpflichtet. Tests dürfen laut Landratsamt aber auch in Arztpraxen, Zahnarztpraxen, Apotheken und medizinischen Laboren sowie von Rettungs- und Hilfsorganisationen vorgenommen werden. Auch die von den Kassenärztlichen Vereinigungen betriebenen Testzentren sind zur Testung berechtigt.

In der Woche vom 16. bis zum 22. August wurden dem Gesundheitsamt Esslingen insgesamt 43 161 Bürgertestungen von 161 der bekannten 242 Stellen gemeldet. In der Vorwoche belief sich die Anzahl der gemeldeten Tests auf 29 138. Die tatsächliche Anzahl dürfte nach Schätzung von Sarah Panten höher sein, denn nicht alle Betreiber von Teststationen unterliegen einer Registrierungspflicht beim Gesundheitsamt.

Engpässe gibt es in den Testzentren derzeit nicht. Es sei von einer ausreichenden, flächendeckenden Teststruktur auszugehen. Zudem könnten laut Gesundheitsamt die Anbieter ihre Kapazitäten durch verlängerte Öffnungszeiten oder Angebote an zusätzlichen Wochentagen bei Bedarf erhöhen: „Ebenfalls gaben alle beauftragten Leistungserbringer an, dass aktuell ihrerseits keine Begrenzung der Laufzeit des Testangebots vorgesehen ist“, heißt es. Bürger hätten also auch in absehbarer Zeit die Möglichkeit, diese engmaschig über den Kreis verteilten Testzentren in Anspruch zu nehmen.

Bei einer Gesamtbevölkerung von 533 617 Personen geht das Landratsamt davon aus, dass 318 770 Menschen im Kreis bereits einmal geimpft sind. Eine vollständige Immunisierung haben nach Angabe der Behörde 300  015 Personen erreicht. 59,7 Prozent haben sich somit zumindest einmal impfen lassen, und über einen vollständigen Impfschutz verfügen 56,2 Prozent.