Owen. Das hatte sich Bürgermeisterin Verena Grötzinger vermutlich anders vorgestellt: Eigentlich stand in der Ratssitzung die Zustimmung für das neue Pflanzkonzept auf dem Programm. Im Juli
schier unmöglich.
hatten die Stadträte bereits von der geplanten Neubepflanzung der öffentlichen Beete im Bereich Ecke Bergstraße/Steigstraße bis Veronikaweg Kenntnis genommen. Als Silke Groß vom Landschaftsarchitekturbüro Sigmund die geplante Vorgehensweise und die geschätzten Kosten von knapp 76 000 Euro nannte, verflog die Begeisterung für die Neubepflanzung im Gremium rasch. Diese Ausgaben liegen Jochen Eberhard schwer im Magen: „Wenn die Neubepflanzung der Straße schon fast 80 000 Euro verschlingt, bezahlen wir bei einer Straße, in der noch nichts gepflanzt ist, mindestens 100 000 Euro. Wir brauchen ein Konzept fürs ganze Stadtgebiet.“ Verena Grötzinger beschwichtigte: „Wir haben uns überlegt, mit einer einzelnen Straße zu beginnen. Es ist aber nicht geplant, Straßen komplett neu zu bepflanzen.“
Stadtrat Ulrich Raichle fühlt sich vom Konzept überrumpelt: „Die genannten Straßen sind doch grüner als viele andere im Ort. Da gibt es wichtigere Stellen.“ Der Stadtrat stellt sich die Frage, ob man mit dieser Vorgehensweise einen hässlichen Flickenteppich schafft.
Unterstützung bekam er von Ratskollege Holger Röcker. Auch er wünscht sich eine andere Priorisierung bei der Neubepflanzung: „Der Ortseingang hat viel mehr Verbesserungspotenzial. Dort gibt es derzeit viel Unkraut.“ Bürgermeisterin Verena Grötzinger stimmte dem zwar zu, verteidigte aber die Vorgehensweise der Verwaltung: „Wir haben schon länger um Ideen gebeten und brauchen das Feedback. Irgendwo müssen wir ja beginnen.“
Stadtrat Hans Jörg Schmid übte Kritik an der Planung: „Vieles ist Unterhaltungssache: Wenn man regelmäßig Pflanzen und Bäume austauscht, muss man sich nicht über so große Summen unterhalten.“ Verena Grötzinger konterte: „Ein bisschen schöner machen, mit wenig Geld, ist schier unmöglich.“
Obwohl das Konzept des Büros Sigmund bereits mit der Baurechts- und Naturschutzbehörde im Landratsamt abgestimmt war, bleibt jetzt erst mal alles so, wie es ist. Gemeinsam beschloss man, dass die Prioritäten neu bestimmt werden sollen.
Vorschläge gefordert
Für Owens Bürgermeisterin Verena Grötzinger steht fest: „Um mit der Neubepflanzung – wenn nun auch deutlich später – beginnen zu können, braucht es nun die Rückmeldungen der Stadträtinnen und Stadträte mit Vorschlägen für die Reihenfolge.“ Thomas Krytzner