Kirchheim. Ist die Heizung schon aufgedreht oder reicht der Strickpullover noch aus, um sich warm zu halten? Nach dem schönen Sommer kommt der plötzliche Kälteeinbruch umso härter. Es lockt, die Heizung anzuschmeißen und der Kälte Einhalt zu gebieten. Nur die böse Vorahnung auf die Gasrechnung lässt die Hand am Wärmeregler erstarren. Ein Ende der Strom- und Gaspreisexplosion scheint nicht in Sicht. Wie gehen die Kirchheimerinnen und Kirchheimer damit um?
Die Heizung niedrig eingestellt haben Brigitte Greiner und Günter Kilgus. Jetzt springt sie erst bei zwölf Grad Celsius an. Ob sie die Heizung anstellen, haben sie sich genau überlegt. Die beiden hätten es noch länger ohne ausgehalten, aber die anderen im Haus nicht, erzählen sie schmunzelnd.
Nur das Bad und das Wohnzimmer heizt Yvonne Leidel und das auch nur, wenn jemand daheim ist. Im Schlafzimmer hat sie sowieso immer das Fenster geöffnet, sodass der Raum nie beheizt wird. Ihren Kindern möchte sie auch nahebringen, die Heizung runterzudrehen, wenn sie außer Haus sind.
Familie Heizmann heizt in der Schweiz, wo sie lebt, ganz so wie bisher. Wenn die Energiekosten aber genauso stark steigen würden wie in Deutschland, planen sie, Einsparungen vorzunehmen. Für die Familie sei es ganz normal, sparsam zu leben und beispielsweise das Licht nicht brennen zu lassen.
Noch nicht geheizt hat dieses Jahr Özlem Günther. „So kalt wie es gestern war, hätte ich die Heizung im Normalfall angemacht“, erzählt sie. Vor den steigenden Kosten schreckt sie aber zurück. Bis Ende Oktober versucht sie es mit dicken Decken und Wärmekissen unter den Füßen auszuhalten.
Meine Frau hat die Heizung gestern angestellt“, verrät Rudi Kern. Um Energie zu sparen, wollen sie das Büro im ersten Stock nur noch dann heizen, wenn tatsächlich im Homeoffice gearbeitet wird. Die eigene Zeit im Büro plant Rudi Kern künftig ebenfalls auf die Homeoffice-Tage seiner Frau zu legen. Debora Schreiber