Lenningen. Ladentüren öffneten sich nicht mehr, Kassen funktionierten nicht, und die Lichter gingen plötzlich aus. Zur besten Einkaufszeit waren die Läden in der Oberlenninger Ortsmitte am Samstagvormittag ohne „Saft“. Ursache für den fehlenden Strom war ein technischer Defekt in einer Trafostation in der Oberlenninger Sulzburgstraße. Der Stromausfall ereignete sich wenige Minuten vor 9 Uhr. Das teilte Andreas Unzeitig, Leiter der Netzleitstelle des Albwerks in Geislingen, auf Anfrage des Teckboten mit.
40 Minuten fehlte der „Saft“
Den Beschäftigten in den Läden blieb nichts anderes übrig, als die Kundinnen und Kunden zu vertrösten oder zu improvisieren. Um 9.35 Uhr gingen die Lichter zumindest in den Geschäften wieder an. „60 Prozent waren da wieder versorgt“, so Andreas Unzeitig, darunter die Oberlenninger Ortsmitte. Kurz vor 10 Uhr floss dann in sämtlichen Haushalten wieder Strom.
„Da geht gar nichts mehr“, sagt Karl Sigel, Seniorchef des Edeka-Geschäfts in Oberlenningen. Kasse, Kühl- und Tiefkühlregale, Käse- und Fleischtheke – betroffen sind bei einem Stromausfall große Teile des Ladens. Weil die Ware nicht mehr ausgezeichnet sei, könne man ohne Strom keine Kunden mehr bedienen. Froh war er, dass der Ausfall nicht länger dauerte und anschließend auch alle Geräte wieder funktionierten. „Da kriegt man die Grenzen aufgezeigt“, so der Kaufmann.
„Für uns war es gut, dass der Stromausfall nicht nachts war“, sagt Frank Bohnacker, Geschäftsführer der Bäckerei Bohnacker. In der Backstube war bereits der Feierabend eingeläutet worden. Betroffen war so nur der Laden am Marktplatz. Mit etwas Improvisationstalent und von Hand geschriebenen Rechnungen konnten die Kunden mit frischen Brötchen und anderen Backwaren fürs Frühstück versorgt werden.
„Tür und Kasse waren gerade offen, als der Strom plötzlich weg war“, erzählt Beate Bächtle, Filialleiterin der Metzgerei Ehni in Oberlenningen. Wenn auch eingeschränkt, war es deshalb möglich, die Kundinnen und Kunden weiter zu bedienen. Kurzerhand wurde die akkubetriebene Waage hervorgeholt. Wurst gab‘s eben am Stück, denn die Aufschnittmaschine funktionierte nicht, genauso wenig der Fleischwolf und der Schnitzler für den Fleischsalat. „Da ist es auf einmal totenstill“, so Beate Bächtle. Anke Kirsammer