Nürtingen. Studenten der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) zahlen aktuell für ein möbliertes Einzelzimmer im Wohnheim Schelmenwasen in Nürtingen zwischen 180 und knapp 300 Euro. Das wird sich schon bald ändern. Wie das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim in einer Pressemitteilung bekannt gibt, werden die Mieten ab dem 1. Oktober um durchschnittlich fünf Prozent erhöht. Es sei laut Studierendenwerk die erste Mieterhöhung seit über vier Jahren.
Die Steigerung dürfte für Studenten, von denen viele ohnehin unter chronischer Geldknappheit leiden, eine zusätzliche finanzielle Belastung sein. Von der Preiserhöhung betroffen sollen allerdings ausschließlich Neuverträge sein, Bestandsmieter seien ausgenommen.
Edith Hein, Geschäftsführerin des Studierendenwerks, erklärt die Mietanpassung mit zum Teil „massiven Preissteigerungen“, unter anderem bei Energie und Reinigung. „Wir wissen um die finanzielle Belastung vieler Studierender. Daher haben wir die Mietpreise in den letzten Jahren nicht erhöht“, so Hein. Eine „moderate Erhöhung“ sei nun aber unumgänglich.
Teilweise gravierende Mängel
Das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim vermietet in der Hochschulregion 5866 Bettplätze in 111 Wohnheimen. Doch sind nicht alle Wohnheime des Studierendenwerks in einem besonders guten Zustand. Noch im vergangenen Jahr wies ein Studentenwohnheim in Stuttgart-Hohenheim gravierende Mängel auf. Und auch im Nürtinger Studentenwohnheim Schelmenwasen zeigten sich zum Teil katastrophale Zustände. Sind Preissteigerungen vertretbar, obwohl Studenten mit Rohrbrüchen, Ratten und kaputten Möbeln leben müssen? Laut HfWU-Rektor Andreas Frey seien Preissteigerungen nicht vermeidbar. Frey ist als Vorsitzender der Vertretungsversammlung in den Gremien des Studierendenwerks vertreten. Die steigenden Kosten für Energie und Personal seien dort ein Dauerthema. „Ich verfolge dies schon seit Monaten. Von diesen Kostensteigerungen sind wir ja alle betroffen. Trotzdem ist dies für Studierende, deren Finanzsituation sich nicht einfach durch höhere Einkommen verbessern lässt, besonders bitter“, so Frey.
Erhöhung soll im Schelmenwasen geringer ausfallen
Aufgrund der Zustände im Studentenheim Schelmenwasen soll hier eine Sonderregelung greifen. Der HfWU liege die Information seitens des Studierendenwerks vor, dass in diesem speziellen Fall die angekündigte Mieterhöhung deutlich unter den fünf Prozent liegen wird. Eine genaue Zahl könne nicht genannt werden.