Lenningen. „Auf die Plätze, glücklich, los!“ prangt auf einem der schicken Kulturbeutel von Corinna Mayer-Schmidt. „Think happy, be happy“ auf einem anderen. Die Aufschriften auf den Taschen der kreativen Lenningerin hätten als Motto für den Biosphären- und Krämermarkt am Samstag in Gutenberg getaugt. Die Besucherinnen und Besucher, die vielfach mit dem Fahrrad gekommen sind, strahlen mit den Marktbeschickern und der Sonne um die Wette.
Zwischen den 40 Ständen rund um die Kirche und im alten Schulhaus herrscht munteres Treiben. Sybille Gärtner, die schon von klein auf im Ort wohnt und für ihre Mutter gerade ein „schönes Sonnenhütchen“ erstanden hat, findet den Markt sensationell. „Man trifft Leute, die man jahrelang nicht mehr gesehen hat“, schwärmt sie. „Hier kennt jeder jeden. Das mag ich“. Die Gemeinschaft ist es, die auch der Wahl-Gutenbergerin Susanne Beck gefällt. Sie freut sich: „Es ist schön, dass die Einheimischen bei den Ständen so gut vertreten sind.“
Eine Runde Tischkickern
Was angeboten wird, ähnelt einer Fundgrube: Ein Aquarellkünstler hat extra für den Markt Gutenberger Motive wie die Sinterterrassen und die Dorfansicht gemalt. Angeboten werden fröhlich-bunte handgefärbte Wolle, Honig und Liköre aus allerlei Kräutern. Hier wechseln selbstgezogene Pflänzchen den Besitzer, dort gibt es schicke Blusen aus altem Leinen. Wer eine Auszeit braucht, kann sich den Nacken massieren lassen oder sich ein letztes freies Plätzchen am Biertisch suchen. Eine Runde Tischkickern oder der Feuerwehr beim Löschen zur Hand gehen? Auch für die Kinder ist allerlei geboten.
Mit Hefezopf und Kaffee hatte sich Ortsvorsteher Harald Röhner am Morgen bei den Händlerinnen und Händlern vorgestellt. 2019 – bei der letzten Auflage vor Corona – war er noch als Marktmeister von Stand zu Stand gezogen. Ob Veranstalter, Besucherin oder Beschicker. Überall sind glückliche Gesichter zu sehen. Eine Kunsthandwerkerin bringt die Stimmung auf den Punkt: „Super, dass es wieder losgeht.“ Anke Kirsammer