Die Regale stehen in Reih und Glied, strahlend sauber geputzt – und noch ziemlich leer im neuen Edeka-Markt in Unterlenningen. Drum herum wuseln viele geschäftige Frauen, jeder Handgriff sitzt, es läuft alles nach Plan. Der hängt an jedem Einkaufsregal und gibt Auskunft, wie viele Reihen Nutella-Gläser, Kamillenteepackungen, Nudeln, Reis, Zucker und, und, und eingeräumt werden müssen.
Martin Sigel führt durch seinen neuen Edeka-Markt in Unterlenningen auf dem Leuze-Areal. Es ist sein aktuell neunter, die Erfahrung zahlt sich aus. Beim Neubau konnte er all seine Erfahrungen einbringen, alles ist durchdacht, an die Kunden und die Abläufe angepasst und optimiert. „Unsere Ladeneinrichtung ist speziell auf diesen Standort zugeschnitten. Davor stand hier eine Webfabrik, dieses Flair wollten wir in den Laden transportieren. Deshalb dauern unsere Einrichtungsarbeiten länger als bei unserem Nachbarn – sonst hätte es mit dem Aldi-Markt eine gemeinsame Eröffnung gereicht“, sagt Martin Sigel, der sich aber auch zwei Wochen später auf den Verkaufsstart am kommenden Donnerstag freut. Das Design hat er zusammen mit einem Grafiker entworfen, es sollte alles ein bisschen an alte Industriebauten erinnern.

Das Konzept wird schon auf dem Parkplatz deutlich. Ein Folienaufdruck auf der großen Fensterfront erinnert an die alten Zeiten. Die einstigen Fabrikhallen sind darauf zu sehen, über ihnen thront – wie heute noch – die Sulzburg. Wer nicht gleich auf den Sushi-Stand zustürmt und die Obst- und Gemüseauslage bewundert, kann rechts im Eingangsbereich sein Leergut loswerden. Die PET-Flaschen landen im Schredderautomaten, die Getränkekisten gehen dagegen auf große Fahrt auf dem Förderband. Sie umrunden Kurven und Ecken, ehe sie auf rückengerechter Höhe ankommen. „Die Förderrollen sind gleichzeitig Stauraum. So reicht es, dass nur zwei Mal am Tag nach den Leergutkisten geschaut werden muss“, erklärt Martin Sigel.

Links des Eingangs werden Backwaren angeboten, dahinter lädt ein Café zum Verweilen ein, mit Blick auf einige historische Fachwerkgebäude. „Viele Backwaren machen wir selber. 30 Prozent beziehen wir von den zwei örtlichen Bäckereien: Salcher in Unterlenningen und Bohnacker in Oberlenningen“, sagt Martin Sigel. Die Grundsortierung kommt von Edeka, für individuelle Bestückung bleibt jedoch Raum. „Uns ist Regionalität wichtig. Wenn irgend möglich, arbeiten wir mir den örtlichen Anbietern zusammen.“ In Sichtweite sind der Sulzburghof und der Biolandhof Kächele, beide beliefern den Markt, ebenso die Metzgerei Konrad, von der Wurstkonserven kommen. Spirituosen gibt es auch vom Owener Berghof Rabel. Zehn bis zwölf Lkw werden täglich den neuen Markt mit einer Fläche von rund 1600 Quadratmeter beliefern, in dem künftig 36 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirken.
Gute Nachrichten gibt es für all jene, die den Sigel-Markt am Oberlenninger Marktplatz schätzen und nicht missen möchten. „Der Laden bleibt offen, meine Eltern betreiben ihn weiterhin. Das ist auch eine soziale Geschichte – so ein Dorfladen ist wichtig, es ist ein Tante-Emma-Laden“, sagt Martin Sigel. 26 Sorten Butter wie im Sigel-Markt in Nürtingen gibt es dort allerdings nicht. „Deshalb brauchen wir deutlich mehr Platz, aber die Nachfrage ist da – wir verkaufen alle“, erzählt Martin Sigel.
Aldi-Filiale ist schon umgezogen
Der direkte Nachbar zum Edeka-Markt ist die ebenfalls neue Aldi-Filiale in Lenningen. Sie verfügt über 1100 Quadratmeter Verkaufsfläche und ist im neuesten Design ausgestattet, das den Fokus noch stärker auf frische Lebensmittel legt. Gleich am Eingang stehen frisches Obst und Gemüse sowie gekühlte Lebensmittel für die Kundinnen und Kunden bereit. Das Backwaren-Sortiment wird in der Filiale frisch zubereitet und täglich mit frischen Waren der Bäckerei Mayer ergänzt. Zum Team der neuen Filiale gehören 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
