Weilheim und Umgebung
Susanne Irion schafft den Sprung nach Trossingen

Bürgermeisterwahl In ihrer privaten Wahlheimat auf der Baar siegt Holzmadens Rathauschefin gleich auf Anhieb.

Holzmaden/Trossingen. Gleich im ersten Wahlgang hat es für Susanne Irion geklappt: Von ihrer beruflichen Wahlheimat am Fuß der Teck kann Holzmadens Bürgermeisterin nun ihren Lebensmittelpunkt endgültig in die private Wahlheimat auf der Baar verlegen: Am gestrigen Sonntag wurde sie mit 56 Prozent der Stimmen zur Bürgermeisterin der „Musikstadt“ Trossingen gewählt. Sie hat sich damit eindrucksvoll gegen ihre Mitbewerber Ralf Sulzmann, Torsten Kelpin und Stephan Trewer durchgesetzt.

Ralf Sulzmann, seit 2018 Hauptamtsleiter in Trossingen, kam gestern auf rund 39 Prozent der Stimmen. Die beiden anderen Mitbewerber landeten unter „ferner liefen“. Die Wahlbeteiligung lag bei 50,27 Prozent. Susanne Irion verfügt damit über die absolute Mehrheit in der zweitgrößten Stadt des Landkreises Tuttlingen mit ihren knapp 17 000 Einwohnern. Ein zweiter Wahlgang, bei dem die einfache Mehrheit genügen würde, hat sich also erübrigt.

Die Wahl in Trossingen war notwendig geworden, weil der amtierende Bürgermeister Clemens Maier nach 13 Jahren zum Ordnungsbürgermeister in Stutt­gart gewählt wurde. Susanne Irion und Ralf Sulzmann waren schon im Vorfeld der Wahl als die beiden aussichtsreichsten Kandidaten gehandelt worden. Freie Wähler und FDP, die gemeinsam auf elf Sitze im Trossinger Gemeinderat kommen, hatten sich klar für Ralf Sulzmann ausgesprochen. Susanne Irion dagegen hatte die Unterstützung der Offenen Grünen Liste, die allerdings nur mit drei Köpfen im Gemeinderat vertreten ist.

Dass sich Holzmadens Bürgermeisterin überhaupt in Trossingen beworben hat, lag nicht daran, dass es ihr in Holzmaden nicht gefallen würde. Von der Wahl in Trossingen hat sie sich versprochen, nicht mehr pendeln zu müssen. Schließlich lebt sie gemeinsam mit ihrem Mann Tobias in dessen Heimatstadt Trossingen.

Bereits im Oktober 2018 war Susanne Irion deswegen zur Bürgermeis­terwahl im weiter östlich gelegenen Gosheim angetreten, hatte aber in der 4 000-Einwohner-Gemeinde nur ein gutes Drittel der Stimmen erhalten. Sie sagte damals, dass sie sich in Holzmaden beruflich sehr wohl fühlt und sich lediglich aus privaten Gründen im Kreis Tuttlingen beworben hat.

Vor bald sieben Jahren, Anfang Februar 2014, war die damalige Naberner Ortsvorsteherin noch unter dem Namen Susanne Jakob in Holzmaden zur Nachfolgerin von Jürgen Riehle gewählt worden. Nun geht es im kommenden Jahr darum, ihre Nachfolge in der Urweltgemeinde per Bürgermeisterwahl zu regeln. Andreas Volz