Textilien sind echte Multitalente: Davon konnten sich Besucher beim Tag der offenen Tür der DITF, Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung, selbst überzeugen. Auf vier Rundgängen durch die Gebäude hatten die Gäste der Veranstaltung die Möglichkeit, die verschiedenen Forschungsgebiete und -projekte der DITF zu entdecken. Jeder Rundgang ging dabei einer anderen Thematik nach. An diversen Stationen, ausgearbeitet und betreut von den zuständigen Mitarbeitern des Instituts, gaben die Forschenden ihr Wissen aus erster Hand an Interessierte weiter. In einem abgedunkelten Raum konnten sich die Besucher zudem verschiedene Vorträge anhören und nochmals einen tieferen Einblick in die Forschungsprojekte erhalten.
Neben klassischen Anwendungsbereichen wie der Bekleidung wurden auch eher unbekannte Aspekte aufgezeigt. Sowohl in der Medizin, als auch bei der Mobilität und der Architektur spielen Textilien und Fasern eine wichtige Rolle. Heutzutage sind 3-D-Drucker in der Lage, Medizinprodukte zu drucken. Die besonders hitzebeständigen Keramikfasern finden ihre Anwendung hauptsächlich in der Luft- und Raumfahrttechnik. Im Fachgebiet der Bionik werden Anregungen aus der Natur in die Technik umgesetzt und selbst hinter den vertikalen Grünflächen in modischen Wohnzimmern stecken Textilien.
Forschung interaktiv erleben
Aber nicht nur die Anwendung wird an den DITF erforscht. Auch die Optimierung der Produktion einzelner Fasern ist ein wichtiges Forschungsgebiet. Für den Tag der offenen Tür hatten die Forschenden unter anderem die Ring- und Luftspinnmaschinen bestückt. So konnten Besucher beobachten, wie die Maschinen unter lautem Brummen lose Fasern zu einem dünnen Faden spinnen.
Selbst für die Kleinen war viel geboten. An einer Kinderstation konnten unter anderem Lavalampen gebastelt werden. Bei der Kids-Rallye sollten die Kinder Fragen zu den einzelnen Stationen der Rundgänge beantworten, um einen kleinen Preis zu erhalten. Außerdem waren viele Stationen interaktiv ausgelegt und boten Gelegenheit für kleine Experimente.
Lisa Kuske, chemisch-technische Assistentin und Verantwortliche für die Kinderstation, sagt über die Veranstaltung: „Wir haben so viel wie möglich praktisch dargestellt. Wenn man etwas sieht und ausprobieren kann, ist es noch mal etwas ganz anderes als nur theoretische Erklärungen.“ Neben Angehörigen von Mitarbeitern und Familien aus dem Umkreis waren auch Interessierte von weiter weg angereist, um sich zu informieren und Kontakte zu knüpfen.
Der große Aufwand zeigt Erfolg
Der letzte Tag der offenen Tür der DITF fand vor neun Jahren statt. „Solche Veranstaltungen sind mit einem enormen Aufwand verbunden, weshalb wir nur alle paar Jahre unsere Türen für die Allgemeinheit öffnen können“, erklärt Sabine Keller, verantwortlich für Marketing und Kommunikation an den DITF. Bereits ein Jahr im Voraus wurden erste Vorbereitungen getroffen und ein Organisationsteam zusammengestellt.
Am Sonntag waren insgesamt 160 Mitarbeiter vor Ort, die sich um die Stationen, die Sicherheit, Vorträge und die Besucherleitung kümmerten. Über den Tag haben etwa 2000 Besucher ihren Weg zum Forschungszentrum in Denkendorf gefunden.
„Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, lautet Sabine Kellers Resümee. „Wir haben bereits viel positives Feedback bekommen und die Atmosphäre ist super.“