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Tiefenbachtal: Vollsperrung im Frühjahr

Verkehr Der Streckenabschnitt der Kreisstraße vom Blumentobel bis zur Querspange nach Owen erhält einen neuen Fahrbahnbelag. Die Bauarbeiten dauern voraussichtlich sechs Wochen. Von Bernd Köble

Kein Durchkommen für Linksabbieger: In Richtung Nürtingen oder Autobahn geht es für Autofahrer hier im Frühjahr nur über Beuren oder Owen. Die Straße durchs Tiefenbachtal muss für Bauarbeiten gesperrt werden.  Foto: Markus Brändli

Berufspendler und Ausflügler müssen auf der Fahrt vom Albtrauf in Richtung Nürtingen mit dem Auto im Frühjahr Umwege in Kauf nehmen. Die Kreisstraße 1243 durchs Tiefenbachtal muss wegen Belagsarbeiten für voraussichtlich sechs Wochen gesperrt werden. Statt nur Einzelschäden auszubessern soll die gesamte Fahrbahn zwischen der Einfahrt zur Mülldeponie Blumentobel und der Einmündung in die Landesstraße zwischen Owen und Beuren auf einer Länge von 2,2 Kilometern einen komplett neuen Belag erhalten. Damit ließen sich auf diesem Streckenabschnitt für viele Jahre zusätzliche Eingriffe in den Straßenverkehr wegen weiterer Erhaltungsmaßnahmen vermeiden, begründet Thorsten König, der Leiter des Straßenbauamts in der Esslinger Kreisbehörde, den Schritt. Wann genau die Bauarbeiten beginnen werden, steht noch nicht fest. Der Termin müsse mit den Nachbargemeinden noch abgestimmt werden, sagt König.

Dies ist auch deshalb nötig, weil ein Teil der Ortsdurchfahrt in Erkenbrechtsweiler im Frühjahr ebenfalls erneuert werden soll. Nach der Fertigstellung der Arbeiten auf der Steige folgt nun der zweite Abschnitt zwischen der Einfahrt zum Wanderparkplatz „Bassgeige“, wo auch ein neuer Fußgängerüberweg entstehen soll, bis zum Abzweig nach Hochwang. Ein dritter Arbeitsschritt wird erst zu einem späteren Zeitpunkt notwendig, um die Stützwand entlang der Erkenbrechtsweiler Steige zu sanieren. Beide Strecken, sowohl in Erkenbrechtsweiler wie auch im Tiefenbachtal, waren während der Erdbauarbeiten für die Schnellbahntrasse zwischen Stuttgart und Ulm durch den Pendelverkehr zu Steinbrüchen auf der Alb stark von Schwerlastern frequentiert. Gleichzeitig stellt die Strecke eine wichtige Verbindung für den Warenverkehr von Oberschwaben in Richtung Neckartal und Plochinger Hafen dar.

Die Kosten für die Arbeiten im Tiefenbachtal belaufen sich auf rund 700 000 Euro, der Streckenabschnitt in Erkenbrechtsweiler ist ohne die Sanierung der Stützmauer mit etwa 350 000 Euro veranschlagt.

Schutz für Fußgänger oder Ärgernis?

In Erkenbrechtsweiler müssen Fußgänger sich entlang der Ortsdurchfahrt mit Hindernissen arrangieren. Die rotgestreiften Plastikpoller sind angesichts des erhöhten Schwerlastverkehrs durch die Albgemeinde als Pufferzone für mehr Sicherheit gedacht. Nur: Wo beginnt diese Zone? Für Günter Riemer, verkehrspolitischer Sprecher der Freien Wähler im Technischen Ausschuss des Kreistags, geht von den Barrieren ein falsches Signal aus. Weil die auf dem Gehweg und nicht auf der Fahrbahn stünden, würden Fußgänger als schwächste Verkehrsteilnehmer an den Rand gedrängt. „Das signalisisert, dass der Autoverkehr hier mitten im Ort Priorität hat“, kritisiert der Kreispolitiker und Kirchheimer Bürgermeister und fordert: „Man sollte die Straßenbreite immer vom Rand her denken“.
Landrat Heinz Eininger sieht das Thema anders: Ziel sei es, dass sich Fußgänger entlang der Kreisstraße sicher fühlen könnten, auch wenn wegen der Großbaustellen für die Schnellbahntrasse noch immer deutlich mehr Schwerlaster durch den Ort unterwegs seien. Die jetzigen Poller bezeichnet Eininger als einen „mühsam ausgehandelten Kompromiss mit der Gemeinde“. Er betont. „Bei uns im Landratsamt sind diesbezüglich noch keine Beschwerden eingegangen.“ bk