Nürtingen. Der Prozess gegen den iranischen Staatsbürger beginnt am 3. Juli vor dem Landgericht Stuttgart. Am 20. Oktober vergangenen Jahres hatte ein Passant eine Frauenleiche im Neckar entdeckt – ganz in der Nähe der Fischtreppe. Eine Obduktion zwei Tage nach dem Fund ergab, dass die Frau eines gewaltsamen Todes gestorben war. Bei dem Opfer handelte es sich um eine 66-jährige Frau aus Nürtingen, die unweit des Auffindeorts gewohnt hatte.
Bei der Kriminalpolizeidirektion Esslingen wurde daraufhin die Sonderkommission „Ufer“ eingerichtet, in der 48 Beamte an der Klärung des Falls arbeiteten. Nur wenige Tage später nahmen Beamte in einer Oberboihinger Flüchtlingsunterkunft einen 37-jährigen Tatverdächtigen fest, der mit dem Opfer persönlich bekannt gewesen sein soll. Im März dieses Jahres erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Mann wegen Mordes.
Das wird dem Angeklagten zur Last gelegt
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte die 66-Jährige am späten Abend des 19. Oktober 2024 aus Eifersucht in ihrer Wohnung tötete. Der Angeklagte und die getötete Frau sollen sich im Juli 2024 bei einem Sprachkurs für Asylbewerber in Nürtingen kennengelernt haben, den die Frau als Lehrkraft leitete.
Die beiden sollen in der Folge eine intime Beziehung eingegangen sein, in der sich der Angeklagte zunehmend eifersüchtig gezeigt und versucht haben soll, der Frau den Kontakt zu anderen Männern zu verbieten. Am Tatabend soll es erneut zu einem Streit gekommen sein, in dessen Verlauf der Angeklagte die Frau getötet haben soll. Anschließend soll er den Leichnam in ein Bettlaken gewickelt und in den Neckar geworfen haben, um die Tat zu vertuschen.
Seit seiner Festnahme befindet sich der 37-Jährige in Untersuchungshaft. Der Fall ist bei der Ersten Großen Strafkammer des Landgerichts Stuttgart anhängig. Für den Prozess sind sieben Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil wird Ende Juli erwartet.