Die Radtour zu Stationen der Weilheimer Stadtentwicklung mit dem Bürgermeister – einmal mit dem Gemeinderat, einmal mit den Anwohnerinnen und Anwohnern – hat schon eine kleine Tradition im Städtle. Sie ist immer auch eine Bestandsaufnahme der wichtigsten Projekte, die im Haushaltsplan unter den Top-Investitionen zu finden sind. Entsprechend war der Ausgangspunkt der diesjährigen Tour für 13 Gemeinderätinnen und -räte samt Bürgermeister, Kämmerer, Hauptamtsleiterin, Bauverwaltung und Bauamtsleiter die neue Sporthalle der Limburgschule. Die mit acht Millionen Euro größte Einzelinvestition der Stadtgeschichte wird am 15. September zum Schuljahresbeginn in Betrieb gehen. Damit liegt der Bau voll im Zeitplan.
Die sechs markanten Satteldächer prägen schon jetzt das Stadtbild. Auch das Innenleben der neuen Halle konnten die interessierten Gemeinderäte begutachten, insbesondere die Kombination aus hellen Farben und dem roten Sichtbeton. Was auffällt: Es gibt keine voluminöse Heizungsanlage. Die neue Sporthalle wird über die Hackschnitzelheizung der Grundschule mit versorgt. Energetisch trägt Photovoltaik auf dem Hallendach zur günstigen Stromerzeugung des Schulkomplexes bei.
Beeindruckt zeigte sich „Hallenführer“ und Stadtbaumeister Jens Hofmann von den „Bodenmalereien“. „Hier war alles voll mit Klebestreifen, die mussten die Spielfeldlinien ja auch gerade hinbekommen.“ Für die 2,5 Millionen Euro Fördergelder wird es auch noch „Kunst am Bau“ geben, das ist so vorgegeben – wie die aussehen wird, darauf darf man gespannt sein.
Alles eine Nummer größer
Danach ging es zum anderen Vorzeigeprojekt der Gemeinde: Zum künftigen Gewerbegebiet Rosenloh. Man bekam auf dem Fahrrad eine Ahnung, dass diese 30 Hektar – doppelt so groß wie ein „normales“ – doch eine besondere Größenordnung sind. Selbst der Kreisverkehr am östlichen Ende, das an das Gewerbegebiet Tobelwasen grenzt, ist mit 40 Metern Durchmesser größer als üblich. Auch, was der Bau für Folgen hat, wird deutlich: Insgesamt werden 120 Streuobstbäume, 20 von ihnen sind schon zu bewundern, am westlichen Rand des Gebiets gepflanzt. „Die müssen auch gepflegt werden und den Erfolg müssen wir bei der Naturschutzbehörde nachweisen“, erklärt Volker Sigel, der bei der Stadt für den Erwerb und Verkauf städtischer Grundstücke zuständig ist. Zu den insgesamt 1,8 Hektar Ausgleichsflächen gehört auch eine sogenannte Buntbrache, in der bereits Feldlärchen nisten. Dabei wird aber nichts dem Zufall überlassen, und das spezielle Saatgut dafür hat seinen Preis: Zehn Kilogramm kosten 1000 Euro.
Es sind diese Details, die Verwaltungsarbeit anschaulich und auch Ausgaben erklärbar machen. Eine etwas schweißtreibende Fahrt nach Hepsisau ist genau das Richtige, um den Kopf freizubekommen. Auch im Weilheimer Teilort sind Projekte fertiggestellt oder auf dem Weg dahin: Die Erschließung des Baugebiets Halde III, ein Regenrückhaltebecken und natürlich die Ortsdurchfahrt, samt neuer Bushaltestelle und Wendeplatte für die Busse. Wie sportlich manche Fahrer die Wende vollziehen, beeindruckte auch Bürgermeister Johannes Züfle, der bei der Durchfahrt sicherheitshalber einen Schritt von der Bordsteinkante zurückging.
Zur Belohnung nach der Bergankunft gab es für alle nicht nur eine Erfrischung, sondern auch ofenfrische Bätscher aus dem Hepsisauer Backhaus. So waren zufriedene Gesichter beim leckeren Finale der Tour de Weilheim garantiert.
Am Dienstag, 5. August, startet um 18 Uhr wieder eine Gruppe an der Limburgschule, dieses Mal mit Bürgermeister und Bürgerschaft.