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Tourismus: Der Wohnmobilstellplatz in Beuren ist eingeweiht

Freizeit Seit Dezember bereits in Betrieb, am Sonntag gab es den offiziellen Festakt: Der neue Wohnmobilstellplatz in Beuren liegt direkt neben dem Thermalbad und nicht weit weg vom Freilichtmuseum. Von Gabriele Böhm

Vom neuen Wohnmobilstellplatz aus kann gewandert oder schnell die Outletcity in Metzingen erreicht werden. Kein Wunder also, dass der Platz beim Festakt am Sonntag hochgelobt wurde und man sich davon positive Auswirkungen auf Handel und Gastronomie im ganzen Neuffener Tal verspricht. Für die Musik sorgten die CampTones, die auch eine Hymne auf den Beurener Platz mitgebracht hatten, sowie die Dudelsackband „Danube Valley Pipe Band“. Leider setzte ein heftiges Gewitter der bis dahin fröhlichen Veranstaltung gegen 14 Uhr ein Ende. Die Gäste flüchteten in die Innengastronomie.

Auf dem Festgelände waren Stände für Information, Kulinarisches und Sportliches aufgebaut. Auch an Kinder war gedacht. So konnten die Jüngsten einen Baggerführerschein erwerben. Bei herrlichem Wetter wurde auch sehr gerne die Festwiese mit ihren Spiel- und Sportgeräten, Fußballtoren und dem Basketball- und Beachvolleyballfeld genutzt. Dies alles steht den Campern zur Verfügung, die auf einer Fläche von rund einem Hektar 58 Stellplätze und zwei weitere, barrierearm ausgestattete, vorfinden. Die Platzbewirtschaftung geschieht digital und bargeldlos. Der Wohnmobilstellplatz ist ganzjährig geöffnet.

 

Jeder Tourist gibt täglich rund 40 Euro aus.
Beurens Bürgermeister Daniel Gluiber verspricht sich von dem Platz einen Aufschwung für die Region.

 

„Gefördert wurde der Stellplatz mit 200 000 Euro aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm des Landes und mit rund 80 000 Euro vom Verband Region Stuttgart“, sagte Beurens Bürgermeister Daniel Gluiber. Insgesamt schlugen Kosten von rund 2,1 Millionen Euro zu Buche. Dafür aber, so Gluiber, verspreche man sich von dem seit Langem gewünschten Platz einen Aufschwung für Ort und Region. Es sei errechnet worden, dass jeder Tourist um die 40 Euro täglich ausgebe. Der Platz schließe eine Lücke in den Unterbringungsmöglichkeiten für Touristen im Neuffener Tal, Teil der „Wohnmobilfreundlichen Region Stuttgart“ und des Zusammenschlusses der Kommunen Beuren, Frickenhausen, Kohlberg und Neuffen. Man freue sich sehr über das Erreichte. Gluiber hofft auf gute Nachbarschaft der Anwohner.

5500 Urlauber seit Dezember

Seit Dezember hätten bereits 5500 Urlauber den Platz genutzt. Ein Anreiz sei während der Startphase die reduzierte Stellplatzgebühr von zehn Euro pro Tag zuzüglich Strom, Ver- und Entsorgung gewesen. Insgesamt stehen in Beuren 58 Standplätze, in Linsenhofen sowie Kohlberg sieben und in Neuffen 16 Stellplätze zur Verfügung. Dies sei eine erhebliche Verbesserung an Übernachtungsmöglichkeiten in der Region. Man setze auch auf die Zielgruppe der Best Ager.

Thomas Bopp, Vorsitzender des Verbands Region Stutt­gart, ­würdigte den außergewöhnlich schön gelegenen Stellplatz als Leuchtturmprojekt. Die Erste Landesbeamtin des Landkreises, Dr. Marion Leuze-Mohr, blickte noch einmal auf das Projekt zurück: Unter anderem habe der Naturschutz berücksichtigt werden müssen. „Als Ausgleichsmaßnahme haben wir 1300 Bäume und andere Pflanzen gesetzt“, sagte sie.

Auzeichnung als "Top Platz“

Fritz Link, Präsident des Heilbäderverbands Baden-Württemberg, hob hervor, wie wichtig Stellplätze an Thermen sind. „Es muss nicht immer grau und eckig sein“, betonte Jürgen Dieckert, Geschäftsführer der Gesellschaft für innovatives Regionalmarketing. Der Wohnmobilstellplatz wurde in das Heft „Top Platz“ für ausgezeichnete Einrichtungen aufgenommen. Viele Plätze seien gepflastert, während man in Beuren Wert auf Natur gelegt habe. Schotterrasen wurde verwendet, auch wenn es „etwas länger gedauert“ habe, bis er grünte. Der Platz erhielt, sozusagen als Ritterschlag, die Plakette „Top Platz“, die weniger auf die moderne Einrichtung als auf die exquisite Lage fokussiere. In Baden-Württemberg sei, was die Unterbringung von Wohnmobilstellplätzen angehe, noch „Luft nach oben“.