Weilheim und Umgebung
Turnhalle wird nicht abgespeckt

Architektur Die Kosten für die neue Schulturnhalle an der Limburg-Grundschule in Weilheim sind höher als geplant. Trotzdem hat sich der Gemeinderat gegen eine kleinere Variante entschieden. Von Bianca Lütz-Holoch

Die Planungen für die neue Turnhalle an der Weilheimer Limburg-Grundschule schreiten voran. Nun haben die beiden Stuttgarter Büros, die als Sieger aus dem Architekturwettbewerb zum Neubau der Halle hervorgegangen sind, im Gemeinderat einen aktuellen Vorentwurf präsentiert. Dabei wurde klar: Der eigentlich geplante Kostenrahmen ist nicht zu halten. Statt der vorgesehenen 5,35 Millionen Euro, liegen die Schätzungen für das Projekt jetzt bei 5,71 Millionen Euro. Diesen Kostenzuwachs wollten nicht alle Stadträte akzeptieren.

„Das Haus ist jetzt etwas länger und breiter, um den Wärmeschutz zu gewährleisten“, erläuterte Jan Elsenhans einen Punkt, der sich im Vergleich zum Modell verändert hat. Auch ist die Halle ein Stückchen von der Lindach abgerückt, um Platz für eine Straße zu schaffen. Gut sieben Meter sind es jetzt bis zum Ufer. Neue Erkenntnisse zu Brandschutz und Bauphysik sind mittlerweile eingearbeitet.

Gemeinsam mit Peter Donn vom Büro Datscha Architekten stellte er auch Möglichkeiten vor, Kosten zu sparen. Sie reichten von schmaleren Fluren über kleinere Sanitärräume bis hin zu engeren Umkleidekabinen. Auch der Verzicht auf eine Tribünenstufe und die Reduzierung der Höhe waren Thema. Maximales Einsparpotenzial: 200 000 Euro. „Die Flächen zu verkleinern, um diese Summe einzusparen, ist aus unserer Sicht aber nicht sinnvoll“, stellte Jan Elsenhans klar. „Das könnte die Nutzung der Halle in Zukunft einschränken.“

Stadtrat Joachim Naasz (FWV) machte keinen Hehl daraus, dass ihm die hohen Kosten zunächst einmal einen Schreck eingejagt haben. Trotzdem möchte er nicht an den Plänen rütteln: „Ich würde mir wünschen, mit der Ursprungsplanung weiterzumachen - ohne Flächenreduzierung.“ Rainer Bauer (UWV) mahnte zur Vorsicht bei Änderungen. „Wer weiß, ob die Halle später einmal wirklich nur für den Unterricht und als Aula für die Schule dient.“

„200 000 Euro sind keine Peanuts“, legte Martin Pfauth (SBV) seine Meinung dar: „Ich plädiere für die Einsparungen.“ Der gleichen Meinung war auch Gunter Schilpp (UWV). „Erfahrungsgemäß wird es beim Bau ja nochmal teurer.“ Ilse Fischer (BDF) regte an, mit dem Architekturbüro eine Baukosten­obergrenze zu vereinbaren. „Wir unterstützen den Bau der Halle, aber die Kosten dürfen nicht ins Blaue gehen.“ Hartmut Hummel warnte davor, die Größe der sanitären Anlagen oder die zweite Sitzreihe anzutasten. „Auch eine Kostenobergrenze macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Darunter leidet nachher das Gesamtkonzept.“ Und das ist aus seiner Sicht rundum gelungen: „So wie ich den Entwurf einschätze, wird das Gebäude den Bereich zwischen Schule und Lindach deutlich aufwerten.“

Bürgermeister Johannes Züfle rechnete vor, dass die Kosten den Ansatz im Haushaltsplan derzeit um sieben Prozent überschreiten. „Wir bauen eine Halle für die nächsten 70 Jahre. Da sollten wir nicht auf Gedeih und Verderb 200 000 Euro einsparen.“

Schließlich genehmigte der Gemeinderat den Vorentwurf bei drei Gegenstimmen aus der BDF.