Sanierung
Umbau bei der Freiwilligen Feuerwehr Ohmden

Das Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr an der Ohmdener Hauptstraße ist in die Jahre gekommen. Daher soll es ein Treppenhaus mit Aufzug und einen Garagenanbau bekommen. 

Durch den Garagenanbau soll ein normgerechter Fahrzeug-Stellplatz entstehen. Foto: Carsten Riedl

Das Ohmdener Feuerwehrhaus ist in die Jahre gekommen und darüber hinaus zu klein. Die Lösung: Umbau, Erweiterung und Sanierung. Unter anderem soll an der Nordseite ein neues überdachtes Treppenhaus samt Aufzug entstehen. Da sich das Grundstück jedoch im Geltungsbereich des qualifizierten Bebauungsplanes „Stahlacker- und Dorfwiesenweg“ in der Hauptstraße befindet, liegt die geplante Erweiterung außerhalb des Baufensters. Heißt: Es bedarf des gemeindlichen Einvernehmens. Da die Baumaßnahmen die Grundzüge der Planung nicht berühren würden, die Abweichung städtebaulich vertretbar sei und nachbarliche Interessen nicht berührt seien, gibt der Gemeinderat seine Zustimmung.

Ausgleichsfläche für Garage

Auch für den Garagenanbau, der das Baufenster überschreitet, jedoch nötig sei, um einen normgerechten Fahrzeug-Stellplatz zu schaffen, erteilt der Gemeinderat sein Einvernehmen. Hierbei gibt es jedoch noch ein weiteres Problem: Die Garage liegt zumindest teilweise im Überschwemmungsgebiet eines HQ100 (ein Hochwasser, das durchschnittlich einmal in 100 Jahren auftritt), teilt die Gemeindeverwaltung mit. Kommt es zu einem solchen Hochwasser, könne der Bereich der Feuerwehr betroffen sein. Dies wäre besonders problematisch, da die Feuerwehr im Falle eines Hochwassers dringend benötigt wird.

Die Hochwassergefährdung im Bereich der Feuerwehr ergebe sich potenziell durch Überflutungen des Trinkbachs und des Berbachs. Für beide Gewässer wurden im Zuge der HWGK-Erstellung (Hochwassergefahrenkarten) im Jahre 2015 eindimensionale hydraulische Berechnungen durchgeführt. Diese zeigen, dass beide Bäche bei einem HQ100 den Wassermassen nicht standhalten und überlaufen würden.

Fließwege nachbilden

Durch den Bau der neuen Garage gehe zudem Fläche verloren, die das Wasser halten könnte. Der Abbruch der vorhandenen Garagen soll jedoch Abhilfe schaffen: Der neu zu gewinnende Retentionsraum – eine Fläche, in der sich Wasser sammelt – soll den Eingriff teilweise kompensieren. Das müsse jedoch noch in Form einer formellen Berechnung nachgewiesen werden. Voraussetzung für den Bau sei jedoch, dass durch die Überbauung des Grundstücks keine Nachteile für Dritte zu erwarten sind. Durch die bereits durchgeführten Berechnungen konnte die Überflutungssituation in Ohmden relativ gut abgeschätzt werden. Es sei jedoch nicht möglich, die verschiedenen Fließwege detailliert nachzubilden. Dadurch könnten insbesondere im Bereich der Feuerwehr, die sich relativ weit von den Hauptfließwegen entfernt befindet, Fehler entstehen.

Daher hat der Gemeinderat beschlossen, ein wasserrechtliches Fachgutachten erstellen zu lassen. Dies ermögliche eine genauere Begutachtung des Bauvorhabens, da das hydraulische Berechnungsmodell gegebenenfalls auch dazu eingesetzt werden könne, die hydraulischen Auswirkungen der geplanten Erweiterungen etwa auf den Wasserspiegel detailliert aufzuzeigen. Zudem liefern die Berechnungen ein genaueres Lagebild im Fall eines Hochwassers. Das könne bei zukünftigen Hochwassereinsätzen der Ohmdener Feuerwehr hilfreich sein.