Bevor das neue Wohngebiet „Hofäcker IV“ entstehen kann, müssen zuerst einige tierische Bewohner des Plangebiets umgesiedelt werden, allen voran zahlreiche streng geschützte Zauneidechsen. Zusätzlich zu den Zauneidechsen wurden Fledermäuse, Ringelnattern und einheimische Vogelarten im Rahmen einer artenschutzrechtlichen Prüfung dokumentiert. Siegfried Aniol von der Planungsgruppe Ökologie und Information aus Unterensingen, die mit einer Konzeption zur Errichtung von Ersatzbiotopen und der so genannten Vergrämung der Eidechsen beauftragt worden war, gab einen Ausblick auf die anstehenden Aufgaben. So müssen gleichwertige Lebensräume in unmittelbarer Nähe für die Tiere geschaffen werden, sodass die Tiere möglichst eigenständig dorthin gelangen können.
Im Oktober hat die Gemeinde Notzingen vor diesem Hintergrund die letzten, an das Plangebiet angrenzenden Grundstücke erworben, die für die Umsiedlung der Eidechsen sowie für die Oberflächenentwässerung notwendig sind. In einem nächsten Schritt soll im Rahmen einer Ausschreibung ein Landschaftsgärtner mit den notwendigen Arbeiten zur Schaffung von Ersatzleberäumen beauftragt werden. Dazu zählt etwa die Errichtung von Totholzhaufen, Erdhügeln und Steinansammlungen für die Eidechsen, das Anlegen neuer Gräben, das Aufhängen von Nistkästen für Vögel oder auch die Neupflanzung von Gehölzstrukturen, Hecken und Obsthochstämmen. Außerdem müssen neue Quartiere für die Fledermäuse entstehen, und die bestehenden Höhlen verschlossen werden. Diese Schaffung der Ersatzbiotope ist zeitnah im Frühjahr – möglichst im April und Mai – vorgesehen.
Voraussichtlich im Herbst soll dann mit der so genannten Vergrämung begonnen werden. Damit die Tiere bestenfalls von alleine in ihr neues Zuhause abwandern, wird ihr bisheriger Lebensraum auf der zu bebauenden Fläche mit Folie abgedeckt. „Zudem können Folienzäune zwischen dem Ersatzbiotop und dem Baugebiet aufgestellt werden, um die Tiere nach der Umsiedlung davon abzuhalten, wieder zurückzukehren“, erklärte Aniol. ke