Weilheim. Der BUND bewertet in seiner Stellungnahme zum in Weilheim ausgelegten Bebauungsplan die Auswirkungen und Möglichkeiten zur Reduzierung von Schäden für die Schutzgutkategorien Luft, Lärm, Wasser sowie Boden, Klima und Biotop.
Der Verlust der Umweltleistungen von Böden sei nicht auszugleichen. Der Erhalt landwirtschaftlicher Nutzfläche ist laut BUND zur Sicherung lokaler Nahrungsproduktion zwingend notwendig. Deshalb müsse die Inanspruchnahme von Böden unbedingt minimiert und spätestens nach einer Übergangsfrist auf den weiteren Verbrauch landwirtschaftlicher Fläche verzichtet werden. Die Stadt habe eine mögliche Reduzierung des ausgewiesenen Gebietes bisher nicht in Erwägung gezogen. Ein späterer Bauabschnitt Rosenloh II sollte bereits jetzt verbindlich ausgeschlossen werden.
Der Weilheimer Hauptluftstrom läuft über die Flächen im Rosenloh und wird durch die geplante, mehrere Hundert Meter lange und fünfzehn bis achtzehn Meter hohe Megafabrik durchschnitten. Insbesondere im Sommer seien Temperaturerhöhungen im besiedelten Bereich die Folge. Zudem könnten Luftschadstoffe wie Feinstaub und Ozon zunehmen.
Dem Bürgerentscheid wurde für Rosenloh die Nutzung als „Gewerbegebiet“ zugrunde gelegt. Nun würden 60 Prozent des Gebietes als Industriegebiet ausgewiesen und damit erheblich höhere Schadstoff- und Lärmemissionen ermöglicht. Insbesondere der zulässige nächtliche Lärm von Einzelereignissen sei in einem Industriegebiet in der Wahrnehmung der Menschen viermal lauter als der eines Gewerbegebietes.
Die notwendige Anpassung an den Klimawandel erfordere eine Erhöhung des Speichervermögens von Böden und im Sinne von vorsorgender Anpassung die Vermeidung großflächiger Versiegelung. Der BUND fordert die Einholung eines Wassergutachtens, um die durch großflächige Versiegelung erwartbare Minderung von Speicherkapazität und das erhöhte Risiko für Überschwemmungen für die Kommune Holzmaden angemessen zu reduzieren.
Die Verwendung von Wasserstoff im Verkehrssektor leiste keinen wirklichen Beitrag zum Klimaschutz. Grund sei der sehr schlechte „Wirkungsgrad“ der Wasserstofftechnologie in der Mobilität. Dreiviertel der eingesetzten elektrischen Energie gehe im Herstellungs- und Umwandlungsprozess als Wärme verloren. Das Umweltbundesamt geht davon aus, dass die Brennstoffzelle bei Lkw nur eine Nischenanwendung bleibt.
Der BUND fordert die Einholung eines neuen Artenschutzgutachtens, die Erstellung eines aktuellen Umweltberichtes und die Aktualisierung der Datenlage. Beim Bürgerentscheid haben sich fast 1500 Weilheimerinnen und Weilheimer gegen die Überbauung von Rosenloh ausgesprochen. Nicht zuletzt aus diesem Grund fordert der BUND eine Minimierung von Eingriffen.pm