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Unterführung in Dettingen: Der große Wurf kann gelingen

Kommunalpolitik Mit der geplanten neuen Unterführung stand bei der Gemeinderatssitzung ein wichtiges ­Projekt in Dettingen auf der Tagesordnung. Ob Fördergelder fließen, ist noch unklar. Von Cornelia Wahl

Mit dem geplanten Vorhaben des Regierungspräsidiums Stuttgart, den Verkehrsfluss auf der B 465 entlang der Gemeinde Dettingen zu verbessern, tut sich für die Gemeinde die Chance auf, die in die Jahre gekommene Unterführung sicher, zukunftsfähig und barrierefrei zu gestalten. Um dies finanziell stemmen zu können, wurden Anträge für die Förderung der kommunalen Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur und für das Sonderprogramm „Stadt und Land“ gestellt.

In der Sitzung, bei der drei Rätinnen und Räte entschuldigt fehlten, stellte die Gemeinde die beabsichtigte Variante vor. Die Planung führte das Ingenieurbüro Englert aus Ettlingen durch. Die Vorstellung der Trasse übernahm Ortsbauamtsleiter Markus Hack für den erkrankten Karl-Peter Englert.

 

Je detaillierter die Planung, desto höher ist die Kostensicherheit.
Rainer Haußmann
Der Bürgermeister von Dettingen zu den Bedenken einer Rätin über mögliche Kostensteigerungen

 

Die Planungen wurden unter der Maßgabe erstellt, „dass die neue Unterführung attraktiv und möglichst hell ist, keinen Angstraum darstellt und dass sie so kurz wie möglich ist“, wie Bürgermeis­ter Rainer Haußmann sagte. Da man die geforderten Vorgaben für Barrierefreiheit und eine Breite von sechs Metern auf der alten Streckenführung nicht hinbekomme, plane man mit einer Verschiebung nach Norden. So könne die überdachte Fläche klein gehalten und die Barrierefreiheit gewährleistet werden.

Und so sieht die favorisierte Trasse zwei Überdachungen vor: eine für den Teilbereich unter der B 465 und eine für das kurze Stück unter der Bahnlinie. Ebenso soll es für diejenigen, „die gut zu Fuß sind“, wie Bürgermeister Haußmann sagte, eine Treppe im Bahnhofsbereich geben. Auch die Feldweganbindung vom Rauberweg nach Nordwesten wird es weiterhin geben. Für einen nächs­ten Schritt sei eine genaue Untersuchung des Baugrundes nötig. Die bauliche Umsetzung ist für den Zeitraum Juli 2026 bis September 2028 vorgesehen. Auf Nachfrage einer Rätin, was mit den Bus­haltestellen im Bereich der alten Unterführung passiere, antwortete Bürgermeister Rainer Haußmann, dass die Bushaltestelle auf der Westseite wegfalle, diejenige auf der Ostseite bestehen bleibe. Auch beschäftigte sie die Frage, wie es mit den Kostensteigerungen aussehe, da es bis zur Fertigstellung noch lange dauere. Dem entgegnete Rainer Haußmann: „Je detaillierter die Planung ist, desto höher ist die Kos­tensicherheit.“

Was mehrere Räte und Rätinnen beschäftigte, waren die Chancen, Fördergelder in der angestrebten Höhe für dieses Projekt zu bekommen. Rainer Haußmann betonte in diesem Zusammenhang, dass man nur das Mögliche tun könne. Er ließ aber auch keinen Zweifel daran, dass ohne Aufnahme ins Förderprogramm kein Neubau einer barrierefreien Unterführung finanziert werden könne. Die Kostenschätzung beläuft sich auf 10,2 Millionen Euro. Wenn Dettingen die angestrebte Förderung von 90 Prozent erhalten sollte, blieben für die Gemeinde Kosten von annähernd einer Million Euro übrig, die finanzierbar seien. Rainer Haußmann: „Wenn wir das hinbekommen, ist das der große Wurf.“

Wie wichtig dem Gemeinderat der Neubau einer neuen sicheren Unterführung ist, zeigte das Gremium in der Einstimmigkeit, den Anträgen für die Erteilung des Planungsauftrags an das Ingenieurbüro Englert und der Auftragsvergabe für die Baugrunduntersuchung an die Firma GrundWerk zuzustimmen. Dabei war den Räten durchaus bewusst, dass die Finanzierung dafür und für weitere Schritte auf eigenes Risiko der Gemeinde geht, bis feststeht, ob es überhaupt Fördergelder gibt. Sobald über die Förderung des Projekts entschieden sei, werde eine Bürgerinformationsveranstaltung stattfinden.