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Unterkünfte dichter belegen

Krise Notzingen rechnet damit, dass sich die Zahl der Geflüchteten in der Gemeinde bald schon von 75 auf 100 erhöht.

Notzingen. Landauf landab steigen die Flüchtlingszahlen beständig und die Kommunen müssen für Unterbringungsmöglichkeiten sorgen, was viele langsam aber sicher an ihre Grenzen bringt. Die Gemeinde Notzingen hat derzeit laut Bürgermeister Sven Haumacher rund 75 Geflüchtete untergebracht. „Schon bald könnten es 100 sein.“ Auch im Landkreis Esslingen verschärfe sich die Situation, „bis voraussichtlich Mitte nächsten Jahres wird der Kreis zirka 1000 Plätze zu wenig haben für die Erstunterbringung“, informierte Sven Haumacher jetzt den Gemeinderat.

Das wirkt sich auch auf Notzingen aus: Die aktuell voraussichtliche Aufnahmeverpflichtung fürs kommende Jahr für nicht-ukrainische Flüchtlinge habe sich von ursprünglich sieben auf mittlerweile 16 erhöht. „Ob diese Prognose dann tatsächlich stimmt, weiß man nicht“, so Haumacher. Blicke man auf ganz Baden-Württemberg, so zeige sich die angespannte Lage deutlich: Innerhalb von zwei Wochen kämen derzeit im Schnitt rund 5000 Flüchtlinge an, und ein Ende sei nicht in Sicht. „Das ist, zum Vergleich, also alle zwei Wochen etwa die Anzahl der Einwohner aus dem Nachbarort Hochdorf“, machte Sven Haumacher deutlich. Abschiebungen gebe es laut Statistik dagegen deutlich weniger. 2022 seien es in Baden-Württemberg etwa 1650 Abschiebungen gewesen. Teils kämen die Leute auch direkt wieder zurück. In Notzingen habe man aktuell noch Kapazitäten, so Sven Haumacher, aber nur, „wenn wir die Unterkünfte dichter belegen. Das ist aktuell noch großzügig bemessen.“ Katja Eisenhardt