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Unterwegs im Schurwald: Wandern von Turm zu Turm

Ausflugstipp Vom Jubiläumsturm in Plochingen geht es per pedes zur Katharinenlinde bei Esslingen. So lässt sich der Schurwald hervorragend entdecken. Von Rainer Hauenschild

Vom Stumpenhof geht es kurz zum Aussichtsturm. Den Schlüssel bekommt man unter der Woche gegen ein Pfand im Cafe Morlock auf dem Teckplatz. An Sonn- und Feiertagen ist der Turm geöffnet. Bereits 1891 wurde durch den Verschönerungsverein Plochingen ein zwölf Meter hoher hölzerner Turm errichtet. Er wurde 1938 ersetzt anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens des Schwäbischen Albvereins. Der Jubiläumsturm hat eine Höhe von 14 Metern und besteht aus Angulatensandstein aus der Umgebung.

Von hier aus führt die Route führt zunächst auf dem Neckarweg entlang der Plochinger Ebene vorbei an der Traubeneiche bekannt auch als Friedenseiche aus dem Jahr 1648 und dem Keltischen Hügelgrab. Am Ende des Oberen Balkeshauweges geht es flott über die Landstraße L1150 und weiter über den Saissleshauweg durch den Wald von Aichwald. Auf dem Saissleshauweg sieht man Weihnachtsbaumkulturen stehen. Ab hier folgt man zudem auch dem Hauptwanderweg drei. Am Ende des Weges geht es nun über die stark befahrene Esslinger Straße. Mit einem Schwenk geht es weiter durch den Wald zum Jägerhaus. Dort gibt es zahlreiche Möglichkeiten einzukehren.

Nun führt die Route entlang der Römerstraße auf dem Rober Hepperle Weg zum Eichentor. Ein paar Meter geht es auf der Strümpfelbacher Steige und unmittelbar am Parkplatz der Schurwaldhöhe 5,8 Kilometer auf dem Esslinger Höhenweg weiter zur Katharinenlinde. Von hier aus hat man eine grandiose Aussicht über die Filderebene und bei gutem Wetter bis zur Schwäbischen Alb. Schon nach einem Kilometer auf der Höhe des Jägerhauses geht es schon wieder über den Wilflingshauser Hang bergab, der gesäumt ist von Ruhebänken, Streuobstwiesen und Gütle und eine traumhafte Aussicht auf die Stadtteile von Esslingen bietet. Bei Wäldenbronn wird das Seitental „Hohler Graben“ überquert und kurz darauf die Nonnenklinge. Auf diesem Abschnitt gibt es schon zahlreiche Brunnen die zum Esslinger „Brunnenwanderweg“ gehören.

Nach der Überquerung der Stettener Straße führt ein kleiner Weg hinab auf den Lindenhaldenweg, dem man dann folgt durch das Obertal bis zur Katharinenquelle. Hier gib es die Möglichkeit, die Trinkflasche aufzufüllen mit frischem Quellwasser.

Nach einer kurzen Pause geht es weiter auf dem Lindenhaldenweg bis zum Lindenhaldenbrunnen aus dem Jahr 1868. Der Brunnentrog diente früher als Viehtränke. Nun führen schmale Treppen und Weg steil hinauf, und wenn man sich umdreht, sieht man den mächtigen „Katzenkopf“, der bekannt ist als die Deponie Katzenbühl. 900 Meter weiter auf dem Rüderner Heideweg, vorbei am Sportplatz des TSV RSK Esslingen, bekommt man auch schon eine Spitze des Aussichtsturm der Katharinenlinde zu sehen. Nur noch wenige Meter, und das Ziel ist erreicht. Der Turm des Schwäbischen Albverein wurde 1957 errichtet und hat eine Höhe von 17 Metern. Von diesem Absatz des Schurwaldes gewinnt man einen hervorragenden Überblick über das Neckartal, ganz wie von einem Aussichtsbalkon: von Münster über Bad Cannstatt, Untertürkheim, den Neckarhafen bis nach Oberesslingen. Auch alle Orte der Filderebene sind zu überblicken, ebenso der Start- und Landebetrieb auf dem Stuttgarter Flughafen. Die blaue Mauer der Albberge begrenzt schließlich die Fernsicht. Eine Gaststätte ist an den Turm angebaut mit Spielplatz.

Wer jetzt noch gut zu Fuß ist kann die Tour fortsetzten über Rüdern zum Marktplatz von Esslingen. Auf diesem Abschnitt gibt es wieder schöne Blicks ins Neckartal und auf den historischen Stadtkern von Esslingen. Wenn man die Neckarhalde verlässt, führt ein wahrer Panoramaweg hinunter bis zur Frauenkirche. Die gotische Frauenkirche wurde erbaut in der Zeit 1325 bis 1569 durch die wichtigesten Baumeisterbrüder Bebelinger und Enzinger. Im Jahr 1531 wurde die Reformation in Esslingen eingeführt. Von dort geht es dann durch die Fußgängerzone weiter vorbei am schmucken alten Rathaus und dem Postmichelbrunnen über die innere Brücke direkt zum Bahnhof.

Tipps rund um den Esslinger Höhenweg

Die Anreise zum Ausgangspunkt Jubiläumsturm führt zunächst mit der S1 von Kirchheim Teck über Wendlingen nach Plochingen. Vom Zentralen Omnibusbahnhof Plochingen fährt die Buslinie 141 ab Bussteig 2 zum Stumpenhof. Die Rückfahrt verläuft mit der S1 von Esslingen über Wendlingen nach Kirchheim.
Einkehrmöglichkeiten gibt es beispielsweise in Plochingen-Stumpenhof, am Jägerhaus, in Rüdern sowie natürlich in Esslingen. Empfehlenswert ist trotzdem ein Rucksackvesper mit genügend zu trinken.
Die Schwierigkeit liegt bei leicht bis mittelschwer. Normale Wanderschuhe reichen.
Der Esslinger Höhenweg mit insgesamt 27,8 Kilometern Länge ist eine aussichtsreiche Rundtour rund um Esslingen. Sie führt den Wanderer oberhalb des Neckartals durch Streuobstwiesen und Weinberge, dabei wird der Neckar zweimal überquert. Als Markierung dienen ein grüner und roter Strich. hau