Deizisau. Zuerst war es nur ein Traum, dann wurde ein Wunsch daraus und nun scheint es so, als ob dieser Wunsch in Erfüllung geht. Läuft alles nach Plan, dann wird die Deizisauerin Kerstin Dorner oberhalb des Freibads zwischen der B 10 und dem Neckar ein Restaurant nebst Strandbar eröffnen. Genau dort, wo der vom Land geplante Radschnellweg (RS 4) zwischen Esslingen und Reichenbach auf einer Rad- und Fußgängerbrücke über den Neckar geführt werden soll.
Radschnellweg führt vorbei
Der Gemeinderat hat bereits Unterstützung signalisiert. „Das Projekt hat bei mir sofort Begeisterung ausgelöst“, erinnert sich Bürgermeister Thomas Matrohs an erste Gespräche mit Kerstin Dorner vor 18 Monaten. Damit das Restaurant und die Strandbar Wirklichkeit werden können, muss die Gemeinde Deizisau jedoch den Bebauungsplan ändern. Doch das steht wegen des geplanten Radschnellwegs ohnehin auf der Agenda. „Damit können wir zwei Bauabsichten über einen Plan absichern“, ist Matrohs zuversichtlich. Ein zweites Problem, das es zu lösen gilt, sind die fehlenden Stellplätze. Doch gibt es entlang des Neckars einige Parkplätze, die laut Matrohs dem geplanten Restaurant zugeordnet werden könnten.
Trotz vieler noch offener Fragen steht für Kerstin Dorner der Name ihres Restaurants schon fest. Es soll Thekwini heißen, nach einer Gegend bei Durban in Südafrika, in der Dorner früher viel Zeit verbracht hat. „Ich habe in den Sommerferien immer meine Tante besucht, die dort Hebamme war“, erzählt sie. Jetzt will die gelernte Werbefachwirtin dieses Urlaubsfeeling an den Neckar bringen. Vor ihrer Familienpause hat sie für einen großen Automobilhersteller gearbeitet und sich danach mit der Herstellung einer Bio-Trinkschokolade selbstständig gemacht.
Wie das Restaurant und die Bar am Ende einmal aussehen werden, steht noch nicht endgültig fest. Kerstin Dorner schwebt auf dem etwa 620 Quadratmeter großen Gelände ein u-förmiges Gebäude aus großen Seecontainern vor, das sich zum Neckarufer hin öffnet. Im Innenhof sollen Liegestühle mit Blick auf den Neckar Urlaubsgefühle vermitteln – alles locker aber gepflegt. „Ich habe mich schon von der Dehoga, dem Verband für Hotellerie und Gastronomie, beraten lassen und die haben mir gesagt, dass das Konzept so funktionieren kann“, versichert sie. Und war ist mit der Finanzierung? „Es gibt zwar schon erste Überlegungen, doch möchte ich damit erst dann loslegen, wenn der Platz sicher ist“, sagt Dorner. Andreas Kaier