Unternehmensportrait
Veranstaltungstechnik in Ohmden: Seit 40 Jahren voller Einsatz am Mischpult

Vor über 40 Jahren gründete Berthold Blocher PML Veranstaltungstechnik in Ohmden. Das Team rückt nationale und internationale Musikgrößen ins richtige Licht und sorgt für den passenden Sound. 

Das Team von PML Veranstaltungstechnik in Ohmden sorgt unter anderem bei Großveranstaltungen wie dem Winterbacher Zeltspektakel für die passende Bühnentechnik. Foto: TW Audio

Anfang der 80er-Jahre standen für Berthold Blocher und sein Team erstmal Aufträge für Schuldiscos oder kleinere Open-Air-Veranstaltungen auf dem Programm. „Das waren Veranstaltungen in Kirchheim, Dettingen, Weilheim, Bissingen und Lenningen“, erinnert sich der PML-Firmengründer, „die technische Ausstattung war damals noch sehr einfach. Wir haben mit Musikkassetten und Schallplatten gearbeitet. Das hat sich dann sehr schnell weiterentwickelt.“ Ihn selbst brachte sein Faible für Technik und Musik im Allgemeinen dazu, ein Unternehmen für Veranstaltungstechnik aufzubauen. „Ich wollte etwas Eigenes erschaffen. Daher habe ich von Anfang an Lautsprecherboxen, Lichtsysteme und Traversenkonstruktionen teils in Eigenregie entwickelt und gebaut“, erzählt Blocher. So etablierte sich das Unternehmen in den 80er-Jahren nach und nach als eigene Marke in der Region.

Das ist sehr erfüllend, Künstler technisch zu betreuen, deren Musik man früher selbst gerne gehört hat.

Berthold Blocher, Geschäftsführer von PML-Veranstaltungstechnik

 

Mit der Wende 1990 vergrößerte sich der Radius, „es kamen zahlreiche Veranstaltungen in der ehemaligen DDR dazu. Hauptsächlich im Großraum Leipzig, Zeitz und Erfurt“, berichtet Berthold Blocher. Parallel dazu startete die Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstleragenturen. Dadurch wurden die Technik-Experten aus Ohmden beispielsweise deutschlandweit beim Ball der Polizei oder Konzerten von Udo Jürgens, Howard Carpendale, Rex Gildo und Karel Gott gebucht. „Beim Stuttgarter Wasen haben wir die technische Ausstattung im Schwaben-Bräu-Zelt übernommen“, ergänzt Berthold Blocher. Immer mehr Konzerte und Festivals kamen dazu, das Künstler-Portfolio wuchs.

Von Status Quo bis James Blunt

Heute finden sich in den Referenzen des Unternehmens die Namen mehrerer Hundert nationaler und internationaler Musikgrößen von Deep Purple über Joe Cocker, Foreigner und Status Quo bis hin zu James Blunt, Milow, Clueso oder auch Jan Delay. Einsätze bei Comedy-Veranstaltungen, Galas sowie verschiedener Firmenevents oder bei Volksmusik- und Klassikkonzerten runden den Erfahrungsschatz der Technik-Profis ab. „Das ist sehr erfüllend, heute Künstler und Bands technisch betreuen zu können, die man früher selbst gern gehört und deren Konzerte besucht hat“, sagt Berthold Blocher. Trotz all der Erfahrung seien bis heute vor jeder Veranstaltung eine positive Anspannung und ein gesunder Respekt vor der Aufgabe zu spüren. Die Leidenschaft für Musik und Technik sei nach über 30 Jahren noch dieselbe.

„Seit den 90ern sind wir regional unter anderem bei der Owener Rocknacht dabei, Höhepunkte waren damals auch Konzerte von BAP, Fury in the Slaughterhouse oder Helge Schneider auf der Esslinger Burg“, erinnert sich Berthold Blocher. Seit 15 Jahren sei zudem die Kulturinitiative Rock Winterbach ein ganz besonderer und sehr treuer Veranstalter und Auftraggeber“, ergänzt Berthold Blocher. „Seit Jahrzehnten veranstalten sie ehrenamtlich und gemeinnützig Konzerte in Winterbach. Neben zahlreichen Veranstaltungen jedes Jahr in Hallen und Clubs zählt alle zwei Jahre außerdem das große Winterbacher Zeltspektakel dazu, das sich stetig vergrößert hat.“

Zwischenzeitlich finde das Event in einem Acht-Mast-Zirkuszelt mit einer Kapazität von über 4000 Besuchern statt. „Dieses Jahr erforderten die technischen Anforderungen der Bands hinsichtlich Ton, Licht und Video die bisher aufwändigste Traversenkonstruktion mit insgesamt neun Traversentower und zirka 250 laufenden Metern Traversen, um die erforderlichen Lasten wie zum Beispiel eine zusätzliche Videowand mit zwölf mal fünf Metern und über zwei Tonnen Gewicht einbringen zu können“, berichtet Blocher. Für diese Sonderkonstruktion ließen die Ohmdener Profis aus Sicherheitsgründen extra eine eigene Statik erstellen.

„Sehr aufwändig waren technisch für uns auch die Großveranstaltung ‚500 Jahre Reformation‘ in Stuttgart vor dem neuen Schloss oder auch die vielen ‚Mini Rock Festivals‘ mit Open Air-Bühnen in Horb am Neckar“, nennt Blocher Beispiele für größere Aufträge.

Technik wurde komplexer

Heute ist das Team deutschlandweit im Einsatz, immer wieder zudem in Österreich. Die technischen Anforderungen haben sich laut Berthold Blocher dabei über die Jahrzehnte beständig weiterentwickelt. So sind beispielsweise die anfangs analogen Ton- und Lichtmischpulte mittlerweile digital, die Netzwerktechnik hielt Einzug. „Früher hatten wir konventionelle Halogenscheinwerfer, heute sind es so genannte ‚Moving Lights‘, also bewegliches Licht“, nennt Blocher Beispiele für die Neuerungen der Veranstaltungstechnik. Aus Gründen der Nachhaltigkeit komme zudem LED-Technik verstärkt zum Einsatz.

Natürlich mache man über die Jahre auch negative Erfahrungen, „wenn zum Glück auch selten“, so Berthold Blocher. Seien das unfreundliche Künstler, ein schlechter Catering oder ein wenig wertschätzender Umgang durch Veranstalter oder Agenturen. „Da sind wir dann konsequent und lehnen eine weitere Zusammenarbeit strikt ab“, so der PML-Geschäftsführer. Die positiven Erfahrungen überwiegen: „Bemerkenswert ist besonders bei der ‚alten Garde‘ verdienter Künstlerinnen und Künstler, mit welcher Leidenschaft sie nach wie vor ihre Musik machen und sich am Feedback der Fans erfreuen“, sagt Berthold Blocher, „zum Beispiel Manfred Manns Earthband, Uriah Heep, Doro oder Suzi Quatro, die wir in den letzten Jahren sehr häufig begleitet haben.“

Kurios sei dabei ein Erlebnis am Vorabend einer Show von Suzi Quatro in Wien letztes Jahr gewesen. „Kaum eingeschlafen im Hotel gab es einen Feueralarm. Sie war zufälligerweise im Zimmer nebenan untergebracht und so kam es, dass wir nebeneinander die Feuertreppe hinuntergerannt sind“, erzählt Blocher. Langweilig werde es auch während der Konzerte nicht: Sei es etwa der Frontmann einer amerikanischen Band, der den neun Meter hohen Traversenmasten hochkletterte und dabei fast abstürzte oder ein anderer, der sich während der Show die Haare föhnte und dabei mit einem defekten Föhn den kompletten Bühnenstrom lahmlegte.

www.pml-veranstaltungstechnik.de