Politik
Verena Grötzinger bleibt Bürgermeisterin in Owen

Bei der Wahl in Owen ist Verena Grötzinger mit 58,33 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt worden. Herausforderer Oliver Knur fuhr mit 41,37 Prozent ein respektables Ergebnis ein. 

Herausforderer Oliver Knur (rechts) gratuliert Verena Grötzinger zum Wahlerfolg. Foto: Carsten Riedl

Die Owener Wählerinnen und Wähler haben entschieden: Verena Grötzinger kann für weitere acht Jahre Chefin im Rathaus bleiben. Sie erhielt bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag 58,33 Prozent der Stimmen. Herausforderer Oliver Knur fuhr mit 41,37 Prozent ein respektables Ergebnis ein. Sichtlich erleichtert nahm die alte und neue Bürgermeisterin die Glückwünsche ihres Ehemanns Johannes, der Bürgermeisterkolleginnen und –kollegen, des neuen Landrats Marcel Musolf, der Gemeinderäte, ihres Konkurrenten Oliver Knur und der Bürgerinnen und Bürger entgegen.

 

Zeig’ denen, die dich fallen sehen wollen, dass du Flügel hast. 

Verena Grötzinger über ihr privates Wahlkampfmotto  

Bereits um kurz vor 19 Uhr hatten die ersten Sektkorken geknallt. Weniger als eine Dreiviertelstunde hatten Verantwortliche und Wahlhelfer gebraucht, um die Stimmen auszuzählen. 2643 Wahlberechtigte hätte es gegeben, am Ende wurden 1680 Stimmen als gültig gewertet. Die Wahlbeteiligung lag bei 64,55 Prozent – und damit deutlich höher als bei Grötzingers erster Wiederwahl 2016. Damals hatten 46,9 Prozent der Wahlberechtigten abgestimmt. Grötzinger, die alleinige Bewerberin war, hatte vor acht Jahren 98 Prozent der Stimmen erhalten.

Verena Grötzinger nimmt die Glückwünsche von Dettingens Bürgermeister Rainer Haußmann entgegen. Foto: Antje Dörr

Es war an Gemeinderats-Urgestein Hans-Jörg Schmid, den Owenerinnen und Owenern vom Balkon des Rathauses aus das vorläufige Ergebnis mitzuteilen. Endgültig ist das Ergebnis erst nach der Sitzung des Gemeindewahlausschusses, der am Montag tagt. „980 Stimmen gehen an Verena Grötzinger, 695 an Oliver Knur“, sagte Hans-Jörg Schmid. Er dankte Oliver Knur, der mit seiner Kandidatur für eine „echte Wahl“ gesorgt habe. „Sie haben hierfür viel Zeit geopfert“, sagte Schmid. Verena Grötzinger gratulierte er zu ihrer „deutlichen Mehrheit“. „Wir hoffen, dass Sie in den nächsten acht Jahren eine Lokalpolitik machen, die allen gerecht wird“, so Schmid. Zuletzt äußerte er die Hoffnung, dass „im Wahlkampf eventuell aufgetane Gräben“ wieder zugeschüttet werden könnten, „damit sich unser Owen gut weiterentwickelt und sich alle wohlfühlen“. 

Nach einem Musikstück der Stadtkapelle hatte die Siegerin das Wort. In ihrer gewohnt emotionalen Art dankte sie den Wählerinnen und Wählern für das Vertrauen. „Von einer so deutlichen Mehrheit fühle ich mich bestärkt in dem, was ich getan habe und weiter tue“, sagte sie. Die letzten Wochen seien für sie und ihre Familie sehr angespannt gewesen, sagte Grötzinger, die offen zugab, auch Selbstzweifel gehabt zu haben. „Aber es gab auch immer wieder Gespräche und Momente, in denen ich gemerkt habe, dass ich bei vielen Menschen im Herzen bin“, sagte die 46-Jährige. Dann richtete sie das Wort an ihre Gegner. „Ich habe für mich ein neues Wahlkampfmotto entwickelt: ‘Zeig denen, die dich fallen sehen wollen, dass du Flügel hast’“. Die Wählerinnen und Wähler hätten ihr heute zum Fliegen verholfen. Sie wolle aber all jenen die Hand reichen, die ihr Kreuz nicht bei ihr gesetzt hätten. „Ich bin für Sie da, und es würde mich freuen, wenn wir in den nächsten Jahren gemeinsam viel Gutes für Owen schaffen“, so ihre Botschaft.