Owen. Der hohe Wasserverlust von 24 Prozent ließ die Alarmglocken bei einigen Gemeinderäten in Owen schrillen. „Ich war entsetzt, als ich die Zahl gesehen habe. Ein Viertel unseres Wassers geht sonstwo hin“, sagte Sibylle Schmid-Raichle. Zuvor hatte Kämmerin Manuela Unzeitig recht zerknirscht in ihrem Lagebericht zum Jahresabschluss 2018 der städtischen Wasserversorgung von der Verdoppelung des Wasserverlusts berichtet. Von den 194 000 Kubikmetern flossen knapp 46 000 Kubikmeter durch Leitungslecks in den Boden. Im Jahr 2017 waren es nur knapp 23 000 Kubikmeter.
Ab 2015 ging der Verlust drei Jahre lang kontinuierlich nach unten - bis zu dem erneuten Ausschlag 2018. Davor floss deutlich mehr Wasser ungenutzt durch Löcher und Risse. Der „Spitzenwert“ in den vergangenen zehn Jahren wurde 2009 erzielt: 62 000 Kubikmeter waren es damals, was über 30 Prozent der Wassermenge entsprach. Ab diesem Jahr ging es mit dem Verlust stetig abwärts, bis zum Tiefstand 2017 mit 13 Prozent.
„Wir haben gegrübelt, wo die Wasserrohrbrüche liegen könnten, die wir teilweise nicht gefunden haben. Der Wasserverlust ging über mehrere Monate“, erklärte Manuela Unzeitig. Sie ist jedoch optimistisch, dass die Zahlen für dieses Jahr wieder besser ausfallen. Die B 465 ist auf einer guten Strecke saniert, die Steingaustraße wird es im Moment. Beide Straßen waren für ihre „ziemlich kaputten“ Leitungen bekannt.
„Wir wollen die Lecksuche optimieren, also das Netz in kleinere Zonen einteilen“, sagte Bürgermeisterin Verena Grötzinger, die nach eigenem Bekunden „Panik verspürt“ hat, als sie die Zahl sah. Um ein Leck zu finden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. „Mit dem Geräusch, das auslaufendes Wasser erzeugt, kann man wegen des Lärms auf der Bundesstraße nicht arbeiten“, erklärte die Stadtchefin. Iris Häfner