Kreis. Michael Medla, Erster Vorsitzender des Vorstands des Kreisjugendrings (KJR), gibt Einblicke in die Bewältigung der durch die Corona-Pandemie entstandenen Probleme, aber auch einen Ausblick, wie er sich die Arbeit des KJR in Zukunft vorstellt.
Wie haben die Mitarbeiter des Kreisjugendrings das Pandemie-Jahr erlebt?
Michael Medla: 2020 war für Kinder und Jugendliche ein herausforderndes Jahr. Nach der Klimakrise folgte eine zweite Krise, in der junge Menschen den Eindruck hatten, trotz erheblicher Betroffenheit nicht wahrgenommen zu werden. Dem Bedürfnis junger Menschen nach Austausch und Begegnung haben wir uns besonders gewidmet. Im März mussten viele Angebote neu konzipiert werden. Unsere Mitarbeiter haben an vielen Orten Verantwortung für Notbetreuungen und Nachbarschaftshilfen übernommen. Gleichzeitig wurden viele digitale Angebote geschaffen, um Kontakt zu halten. Besonders hervorheben möchte ich auch die Ferienangebote: Als landespolitisch noch vieles unklar war, wurde in den Einrichtungen bereits an neuen Formaten für Ferienangebote gearbeitet.
Blickt man auf die Zahlen des letzten Jahres, steht der KJR mit einem positiven Jahresergebnis gut da. Die angepassten Strukturen scheinen sich bewährt zu haben.
Medla: Hinter den soliden Zahlen steht ein langjähriger Entwicklungsprozess. Die Geschäftsstelle des KJR in Wendlingen ist gut aufgestellt. Diese Sicherheit gibt uns nun wieder - nach Corona - die Möglichkeit, uns voll und ganz auf die inhaltlichen Entwicklungen der Kinder- und Jugendarbeit zu konzentrieren.
Der Landkreis öffnete teils die Jugendarbeit für weitere freie Träger. Ist das problematisch für den KJR?
Nein, aber ich mache keinen Hehl daraus, dass wir andere Wege bevorzugt hätten. Bei uns überwiegt aber die Freude über das erneute Bekenntnis der Kreispolitik, die über 40-jährige Partnerschaft des Landkreises, der Kommunen und des KJR in der Fläche fortzuführen.
Wie sehen Sie die Zukunft des KJR?
Wir werden die durch Corona neu gewonnenen Eindrücke der digitalen Arbeit in die regelmäßige Arbeit integrieren und manche bestehende Aufgabe hinterfragen müssen. Zunächst gilt es aber, einen Restart für die Kinder- und Jugendarbeit in 2021 sobald wie möglich zu nutzen. Uwe Gottwald