So viel Wasser und gleich so tief. Während die einen Hunde es nicht erwarten konnten und mit Karacho ins Wasser hüpften, blieben andere noch skeptisch und brauchten ein bisschen gutes Zureden. Beim ersten Hundebadetag im Landkreis Esslingen, der am Sonntag bei herrlichem Wetter im Freibad Neuffen stattfand, hatten Mensch und Tiere ihren Spaß.
Selten hat man Hunde so intensiv nachdenken sehen, ob sie es nun wagen sollten oder nicht. Die kleine Elli, ein erst viermonatiger Malinois, hatte das Pech, vor lauter Übereifer und Gezappel gleich mal vom Beckenrand ins Wasser zu rutschen. Danach war viel Überredungskunst nötig, damit sie es noch einmal versuchte. Da waren die große Wasserfläche, die vielen anderen Hunde, das Gebell. Für das Hundemädchen war es ein aufregender Tag. Holger Schmiedeberg-Klinger, Bademeister in Neuffen, und seine Frau Heike Klinger, beide selbst Besitzer von drei rumänischen Hunden, hatten zusammen mit Yvonne Dolde vom Rathaus den Tag organisiert. „Wir lieben Hunde und wollten ihnen ein besonderes Vergnügen bereiten“, so Heike Klinger. Für den Hundebadetag hatte man auf Chlor verzichtet und die Umwälzung abgestellt. Danach wird das Wasser abgelassen und das Becken vor der Winterpause grundgereinigt.
Ausschnitte aus dem Hundetraining
Etliche Organisationen waren mit ihren Tieren gekommen. Die DRK-Rettungshundestaffel Nürtingen-Kirchheim, der Tierschutzverein Pet-Crew Plüderhausen, Hundetraining Navilu, die Hundeschule Neuffen, Dorn-Osteopathie Alexandra Kammerer, der Tierschutzverein Nürtingen-Frickenhausen und die Tierrettung Neckar-Alb sowie zwei Hundefutterfirmen waren ebenfalls zur Beratung vor Ort.
Die Organisationen stellten sich vor und zeigten auch Ausschnitte aus ihrem Hundetraining. Für wasserscheue Hunde und solche, die sich erst mal langsam herantasten wollten, war das „Füßlesbad“ eingerichtet worden. „Das ist aber nichts für einen Labrador, der am liebsten gleich 50 Bahnen schwimmen würde“, sagte Holger Schmiedeberg-Klinger lachend.
Vergnügen und Training zugleich
Rettungshund Labrador Elmo zeigte genau das und sprang immer wieder mit Begeisterung ins Becken. Ganz besonders, wenn dort auch noch sein Spielzeug schwamm. „Es macht unseren Hunden großen Spaß, aber es ist auch Training“, sagte Nicolas Herdin, Leiter der Hundestaffel. Rettungshunde müssten im Einsatz schließlich so manches Hindernis überwinden. Bei einer Showvorführung zeigten die Vierbeiner den Gästen, wie sie Leitern bewältigen, Menschen aufspüren oder sogar durch einen Feuertunnel laufen. Vizsla „Karl“ wäre zu gerne zu den anderen Hunden ins Wasser gesprungen, um mit ihnen zu spielen, konnte aber längere Zeit seine Bedenken nicht überwinden. Absolut pudelwohl fühlte sich dagegen Golden Retriever Kira. Die zwölfjährige Seniorin war nicht mehr aus dem Wasser zu kriegen. Offenbar gefielen ihr die Schwerelosigkeit und das kühle Wasser sehr gut. Wer genug vom Wasser hatte, konnte sich auf der angrenzenden Liegewiese ausruhen oder dort im Trockenen weitertoben.