Dieser Sommer mit seinen Wetterkapriolen macht Menschen, Tieren und Pflanzen zu schaffen. Extreme Wetterlagen und schwere Unwetter können auch für Immobilien zu einer echten Gefahr werden. Die von Naturgefahren wie Dürre, Sturm, Hagel, Starkregen und Überschwemmungen verursachten Schäden nehmen seit Jahrzehnten zu.
Entsprechend steigt der Schadenaufwand durch Sturm und Hagel in der Wohngebäudeversicherung: Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berichtet, beliefen sich die Gesamtschäden durch Naturgefahren allein im Jahr 2024 auf 5,7 Milliarden Euro. Der Großteil davon entfiel auf Sach- und Kfz-Versicherungen. Besonders betroffen waren Bayern und Baden-Württemberg. Die Schäden in diesen beiden Bundesländern betrugen rund 1,6 Milliarden Euro.
Angesichts dieser Entwicklung wurde bereits über die Einführung einer Pflichtversicherung für Naturgefahren diskutiert. „Eine Pflichtversicherung könnte verhindern, dass Immobilieneigentümer nach einer Naturkatastrophe ohne finanzielle Mittel dastehen. Ideal wäre eine Art Vollkasko fürs Eigenheim“, sagt Rainer Dangel, Leiter der Abteilung Versicherungen der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen.
Wasser ist der größte Zerstörer
Derzeit deckt nur die Elementarschadenversicherung die nicht von der klassischen Wohngebäudeversicherung abgedeckten Schäden durch Naturgefahren ab. Der Versicherungsexperte empfiehlt deshalb Eigentümern, ihren Versicherungsschutz überprüfen und gegebenenfalls anpassen zu lassen. Laut Dangel unterschätzen noch immer viele Immobilienbesitzer die mit einem Starkregen verbundenen Gefahren. Den meisten Menschen sei nicht bewusst, dass ihre Versicherung zwar Schäden durch Feuer, Sturm und Hagel abdecke, nicht aber Schäden durch Starkregen und Hochwasser.
Weil eindringendes Wasser zu den größten Gefahren für Sachwerte zählt, rät Rainer Dangel, wichtige Papiere, Wertgegenstände und Großgeräte nicht im Keller, sondern möglichst weit oben im Haus und erhöht zu lagern. Insbesondere gebrauchte Immobilien sollten regelmäßig daraufhin überprüft werden, ob sie noch aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen. „Im Idealfall gibt es ein maßgeschneidertes Schutzkonzept für das gesamte Haus“, erklärt Rainer Dangel.
Als jederzeit auf dem Smartphone verfügbares Frühwarnsystem würden sich außerdem Apps wie die SV Haus & Wetter App oder die mit dem Fraunhofer-Institut entwickelte Service-App KATWARN eignen. pm