Zwischen Neckar und Alb
Vom Auslaufmodell zum Pilotprojekt

Die ersten Anlagen für Obusse wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts eröffnet. Weltweit existieren derzeit 300 Oberleitungsbus-Betriebe in 47 Staaten. Überwiegend sind sie in Mittelosteuropa, den Nachfolgestaaten der Sowjetunion, der Volksrepublik China, Nordkorea, Italien und der Schweiz anzutreffen. Um die 550 Netze wurden wieder stillgelegt, vor allem in der westlichen Welt. In Deutschland gibt es nur noch drei Obus-Betriebe: einen mittelgroßen in Solingen sowie zwei kleinere in Eberswalde und in Esslingen (neun Fahrzeuge, zwei Linien).

Vorschusslorbeeren: Die Hoffnung, dass der Obus einen neuen Aufschwung erlebt, stützen sich auf eine größere Flexibilität. Es reicht, wenn 30 bis 40 Prozent der Linien mit Oberleitungen ausgerüstet sind. Auf dieser Strecke können die Batterien geladen werden. Der Schwerpunkt der Oberleitungen kann damit in Gewerbegebiete verlegt werden. Damit wird es möglich, Rücksicht auf Bereiche zu nehmen, die städtebaulich sensibel sind.

Technische Details: Mit 18,75 Meter haben die neuen Elektrobusse des Städtischen Verkehrsbetriebs (SVE) eine leichte Überlänge. Sie bieten mit ihrer futuristisch anmutenden Gestaltung ausreichend Platz für 110 Fahrgäste. Es gibt 44  Sitzplätze. Hersteller ist die Firma Solaris. Hybridtechnik heißt, dass zwei Technologien kombiniert werden. Der SVE fährt mit Ökostrom.

Der SVE (Städtischer Verkehrsbetrieb) ist ein kommunaler Eigenbetrieb der Stadt Esslingen. Er betreibt die Linien 101 und 118 sowie die fünf Omnibus-Linien 102, 103, 105, 113 und 115. Neben den neun Obussen waren Anfang 2016 insgesamt 17 Omnibusse im Einsatz, die alle niederflurig sind. Die übrigen Buslinien werden von den privaten Verkehrsunternehmen Fischle, Schefenacker und Schlienz betrieben. Für Fahrplan und Tarife ist der Verkehrsverbund Stuttgart (VVS) zuständig. do