Zwischen Neckar und Alb
Vor dem Abi noch kurz in Quarantäne

Pandemie Ein leer gefegter Schulhof ist momentan das Zeichen der Zeit: Am Esslinger Georgii-Gymnasium findet momentan nur Fernunterricht statt. Von Corinna Meinke

Weitgehend verwaist ist in diesen Tagen das Esslinger Georgii-Gymnasium. Schuld daran sind fünf Ansteckungsfälle mit dem Corona-Virus. In zwei Fällen handle es sich um die britische Virusvariante. Mindestens drei der fünf Infektionen betreffen Schülerinnen und Schüler im Abiturjahrgang.

Wie der Schulleiter Gereon Basler erklärt, befindet sich mit Ausnahme eines Schülers die gesamte Kursstufe mit 78 Schülern und zwölf Lehrkräften in Quarantäne. Betroffen seien davon auch die jeweiligen Familien. Und vorbeugend habe er auch die Schüler der Kursstufe eins nach Hause und damit in den Fernunterricht geschickt, erläutert der Rektor.

Abitur-Termin bleibt bestehen

Das diesjährige Abitur sei von dieser pandemiebedingten Regelung nicht betroffen, „aller Voraussicht nach ist der Termin fürs Abitur zu halten“, meint Basler. Vorsorglich sei allerdings der fachpraktische Teil im Fach Kunst, der bereits für Montag, 15. März, anberaumt war, um eine Woche nach hinten verschoben worden. Der nächste Termin, die Kommunikationsprüfung am 30. März, sei aber nicht betroffen. Die schriftlichen Abitur-Prüfungen beginnen, ähnlich wie im ersten Jahr der Corona-Pandemie, einige Wochen später als sonst üblich. In diesem Jahr soll es für die Abiturienten am 4. Mai losgehen.

Der erste Infektionsfall dieser Reihe am Georgii-Gymnasium ist nach Baslers Worten am 27. Februar bekannt geworden. An besagtem Samstag habe ihn das Gesundheitsamt vom positiven Test- ergebnis eines Abiturienten informiert. Daraufhin seien drei Schüler als enge Kontaktpersonen eingestuft worden. Eine weitere Infektion sei am darauffolgenden Dienstag und die dritte bereits am Mittwoch vergangener Woche gemeldet worden. Da es sich herausgestellt habe, dass beim ersten Fall offenbar eine Corona-Mutation vorliegt, seien alle, die Kontakt hatten, samt ihren Familien in Quarantäne geschickt worden.

Das Gesundheitsamt bestätigt neben dem Auftauchen der britischen Virus-Variante auch die genaue Zahl der isolierten Menschen. Demnach sind „knapp 200 haushaltsangehörige Personen dieser Kontaktpersonen eins“ von der vorsorglichen Isolierung betroffen. Bekanntermaßen gelten Mutationen des Coronavirus als erheblich ansteckender, und da sie mit mehr schweren Krankheitsverläufen in Verbindung gebracht werden, gelten seit ihrem Auftreten strengere Regeln. Ziel ist es nach wie vor, damit eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden.

„Gerade sind alle Schüler im Fernunterricht“, beschreibt der Rektor Gereon Basler den aktuellen Schulalltag. Er hoffe, dass sich alles wieder schnell beruhigt und der Wechselunterricht der beiden Kursstufen bereits von der kommenden Woche an wieder aufgenommen werden kann, denn „die Schüler halten sich gut an die Regeln“. Das Abstandhalten, die Hygiene und das Lüften seien im Schulalltag gut umgesetzt worden, zumal dank der großen Räume mit viel Abstand unterrichtet werden könne. Die Abiturienten der Kursstufe zwei träfen nicht auf die Schüler der Kursstufe eins, da die Stufen getrennt in die Schule kämen: „Da gibt es keine Berührungen.“

Zur Dauer der Isolierung macht das Gesundheitsamt jetzt klare Ansagen. Die Isolierung soll diese Tage aufgehoben, da die relevanten Kontakte bereits Ende Febuar stattgefunden hätten.