Das Städtlesfest ist das Weilheimer Fest schlechthin. Die Beliebtheit der Veranstaltung am Sonntag, 1. Juli, möchte die Stadt nutzen, um ihren Bürgern einen Vorgeschmack aufs Jubiläumsjahr 2019 zu geben, wenn Weilheim seine erste urkundliche Erwähnung vor 1 250 Jahren sowie 700 Jahre Stadtrechte feiert.
„Wir präsentieren unser neues Logo und stellen das Programm vor“, kündigt Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle an. Die Mitglieder des Festausschusses, der sich aus Rathaus-Mitarbeitern und Vereinsvertretern zusammensetzt, sind an dem Tag gut zu erkennen: Sie tragen Jubiläums-T-Shirts. „Auch die Flaggen mit dem Logo hissen wir einmalig vor dem Jubiläum“, so Züfle. Darüber hinaus gibt es einen Infostand und Flyer mit einer Programmübersicht. Und auf noch etwas können sich die Besucher freuen: Die Bälle, die traditionell vom Rathausbalkon fliegen, stammen schon aus der Jubiläums-Edition.
Bereits seit 2016 laufen die Vorbereitungen fürs Jubiläumsjahr. Vereine und Gemeinderat hat die Stadt frühzeitig eingebunden. Seither arbeitet auch Sandra Schöne, die im Rathaus für die Innenstadtentwicklung zuständig ist, an der Organisation. Herausgekommen ist ein buntes Programm, das die Geschichte Weilheims für die Bürger erlebbar machen und Feststimmung ins Städtle bringen soll.
Der Startschuss fällt am 15. Februar mit dem Festakt. Manne Lucha, Minister für Soziales und Integration des Landes Baden-Württemberg, hält die Festrede. Für musikalische Umrahmung sorgt die Stadtkapelle. „Die Veranstaltung richtet sich zum einen an geladene Gäste, aber es gibt auch Karten für interessierte Bürger“, so Züfle.
Weiter geht es mit einer historischen Vortragsreihe. Steffen Patzold spricht im März über die erste Erwähnung Weilheims im Jahr 769, Thomas Zotz im Juni zur Zähringer-Geschichte. Kreisarchivar Manfred Waßner referiert im Oktober im Rahmen der Reihe „Geschichte und Gegenwart“ in Weilheim. Historisches steht auch im Fokus der Zähringer-Wanderausstellung, die bis 2020 durch alle zwölf Zähringerstädte tourt und - passend zum Jubiläum - von Juni bis August in Weilheim Station macht.
Cineasten kommen im Juni auf ihre Kosten. Während der Pfingstferien verwandelt sich der Bertolds-platz für vier Tage in einen Freiluft-Kinosaal. Mitorganisator ist der Kino,- Kunst- und Kulturverein. Weil es lange hell ist, starten die Filme relativ spät. „Aber davor gibt es noch Programm“, verspricht Sandra Schöne.
Richtig rund geht es dann im Juli drei Tage lang beim zentralen Festwochenende. „Wir wollten kein großes Zelt auf der grünen Wiese, sondern dort feiern, wo Weilheims Puls schlägt: nämlich mitten im Städtle“, so Züfle. Entsprechend verwandelt sich die Innenstadt dann in ein „Zeltstädtle“ mit sechs Festzelten. Die Bewirtung übernehmen die ortsansässigen Gastronomen.
Bei der Comedy-Nacht unter dem Motto „Weilheim lacht“ treten dort sechs verschiedene Künstler auf - mit moderner Comedy, schwäbischem Kabarett und Bauchrednerei.
Den Familiennachmittag am Samstag gestalten zahlreiche Akteure aus Weilheim mit. Kindergärten und Schulen sind ebenso dabei wie die Jugendfeuerwehr und die Jugendgruppen der Vereine und Kirchen. Sie unterhalten Jung und Alt mit Aufführungen und einer Spielstraße. Abends greift das Party-Fieber um sich. In den Zelten spielen sechs Bands, die mit Rock, Schlager, Blues und Zünftigem alle Geschmäcker und Generationen ansprechen sollen.
Dem Festgottesdienst mit Frühschoppen am Sonntag folgt der historische Festumzug. „Die Idee war, die ganze Geschichte Weilheims abzubilden“, erläutert Johannes Züfle. Mitglieder von Gruppen und Vereinen schlüpfen dafür in Kostüme von Steinzeitmenschen, Römern und Zähringern. Themen beim Umzug sind auch der 30-jährige Krieg, der Bau des Rathauses und die Postkutschen-Ära.
Zwei Wochen lang gibt es im Juli zudem ein Theaterprojekt in der Peterskirche, das die Theaterspinnerei Frickenhausen gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde auf die Beine stellt. „Es wird eigens ein Stück für Weilheim geschrieben“, sagt Johannes Züfle. Am Ende werden die Profis der Theaterspinnerei gemeinsam mit Akteuren aus Weilheim auf der Bühne stehen.
Letzter großer Programmpunkt im Jubiläumsjahr ist ein „Musiknächtle“. In zwölf Weilheimer Locations in der Innenstadt bieten Musiker nicht nur Rock und Pop. Auch Klassik und Chormusik, Internationales und Mittelalterliches sind vorgesehen.