Weilheim und Umgebung
Wählervereinigungen legen Forderungen für Weilheim vor

Etat In den Haushaltsreden ging es um Verkehr und Wirtschaft, Umwelt und Bauen, Bildung und Verwaltung. Von Bianca Lütz-Holoch

Insgesamt 33 Anträge haben die vier Weilheimer Fraktionen in ihren Haushaltsreden formuliert. Sie betreffen Verkehr und Wirtschaft, Umwelt und Bauen, Bildung und Verwaltung.

„Die Autobahnausfahrt Aichelberg ist zu Spitzenzeiten bereits völlig überlastet“, sagte FWV Redner Jesse Burgmann. Da gelte es nachzubessern. Auch eine zweite Ausfahrt des Gewerbegebiets Tobelwasen wünscht sich die FWV ebenso wie die BDF, für die Ilse Fischer sprach. Auch das Thema Parkdruck war beiden ein Anliegen. Was den Verkehr angeht, sprach sich Martin Pfauth (SBV) für die Einführung eines Stadttickets mit Kirchheim und umliegenden Gemeinden aus.

UWV-Sprecher Rainer Bauer beantragte, im Mitteilungsblatt das Solarpotenzial für alle Weilheimer Dächer zu veröffentlichen – „mit Hinweisen und einer verständlichen Gebrauchsanleitung“. Auch Martin Pfauth plädierte für mehr Photovoltaik. „Im Zuge der Kindergarten-Sanierungen auf dem Egelsberg und im Öhrich sollte jeweils eine Photovoltaik-Anlage eingeplant werden.“ Auch andere Dächer müsse man prüfen.

Thema Wirtschaftsförderer kommt wieder auf den Tisch

Mit einem Gewerbegebiet Rosenloh sieht die FWV nun doch die Zeit für den von der Verwaltung gewünschten Wirtschaftsförderer gekommen. „Der Posten sollte aber auch die Themen Bau, Tourismus, Nachhaltigkeit und Umweltschutz umfassen“, so Jesse Burgmann. Auch wenn sich Weilheim bei der Ausweisung neuer Gewerbeflächen auf das Gebiet Rosenloh beschränken möchte, so sah Rainer Bauer doch die Notwendigkeit, bestehenden Betrieben eine Erweiterung in direkter Nachbarschaft zu ermöglichen. 

Das Thema Nachverdichtung war bei der FWV und der UWV Thema. Jesse Burgmann wünschte sich ein Konzept für alternative, flexible Wohnformen wie Tiny Houses oder Flying Spaces. Rainer Bauer forderte, zu prüfen, welche Möglichkeiten das neue Landesprogramm zur Flächengewinnung durch die Innenstadtentwicklung Weilheim eröffnet. 

Neue Lösungen für Altglas- und Altkleider-Container wünscht sich die SBV. Martin Pfauth schlug häufigere Leerungen und eine Zusammenfassung von Standorten vor. „Dann könnte eventuell ein Bauzaun aufgestellt und das Areal durch Kameras oder Personal überwacht werden.“ 

Ilse Fischer regte an, im Gewerbegebiet Au nach einem Standort für einen Biomarkt zu suchen. Sie kritisierte die hohen Ausgaben der Stadt und schlug vor, in Weilheim statt des zweigruppigen Jurtenkindergartens einen Naturkindergarten mit einfacherem Raumkonzept zu planen. 

Wichtig war den Rednern auch die Personalsituation der Verwaltung. Jesse Burgmann und Rainer Bauer forderten, Schlüsselpositionen wie Bauhof- und Ordnungsamtsleitung frühzeitig zu besetzen und eine Einarbeitung zu ermöglichen. Martin Pfauth bat darum, auch in die Ausbildung neuer Mitarbeiter zu investieren.

 

Anträge der Wählervereinigungen

FWV
1. Verpflichtende nachhaltige Ausrichtung des Gewerbegebietes Rosenloh
2. Autobahn-Abfahrt Aichelberg zukunftsfähig gestalten
3. Zweite Ausfahrt im Gewerbegebiet Tobelwasen energisch verfolgen
4. Tempo 30 in Brunnenstraße, Kirchheimer Straße und Egelsbergstraße; Parklösungen und Radwegeausbau
5. Installation eines Wirtschaftsförderers prüfen
6. Digitale Gemeinderatsarbeit überarbeiten und Standards anpassen
7. Monitoring-Tool für Verwaltungsvorgänge prüfen, um Transparenz zu gewährleisten
8. Neues städtebauliches Format „Tiny House“ auf den Weg bringen
9. Schlüsselpositionen innerhalb der Verwaltung frühzeitig neu besetzen
10. Bauliche Erweiterungsmöglichkeiten der Schulen prüfen

UWV
1. Weilheimer Möglichkeiten des Förderprogramms des Bauministeriums Innenstadtentwicklung untersuchen
2. Solarpotenzial für sämtliche Weilheimer Dachflächen im Mitteilungsblatt mit „verständlicher Gebrauchsanleitung" veröffentlichen
3. Arrondierungsflächen bestehender Betriebe ausweisen, die in direkter Nachbarschaft Erweiterungsmöglichkeiten haben
4. Stelle Bauhofleitung frühzeitig besetzen, mit mindestens drei Monaten Doppelbesetzung
5. Vor Komplettsanierung Gebäude Kirchheimer Straße 26: Besichtigung und Beschluss durch Bauausschuss
6. Jährliches Handgeld für Amtsleiter zur Mitarbeiter-Markenbildung

SBV
1. Schaffung weiterer Ausbildungsplätze bei der Stadt prüfen
2. Zügige Umsetzung der Baumaßnahmen an den Kindergärten und Erstellung der Jurten-Kindergärten
3. Auf Dächern der zu sanierenden Kindergärten PV-Anlagen installieren
4. Weitere Dächer mit einer PV-Anlage belegen, eventuell gemeinsam mit einem Partner wie der Bürgerenergiegenossenschaft Weilheim
5. Prüfung und Einführung eines Stadttickets für den ÖPNV mit Kirchheim und umliegenden Gemeinden
6. Häufigere Leerung der Glas- und Kleider-Container, mögliche Überwachung der Containerstandorte prüfen
7. Bericht an den Gemeinderat über den Stand der Planungen zur Sanierung des Feuerwehrmagazins

BDF
1. Naturkindergarten mit einfacherem Raummodul als Alternative zu Jurtenkindergarten prüfen
2. Regelmäßige Aufarbeitung Raumbedarf Kita und Grundschule
3. Erweiterungskonzept zum Raumbedarf Limburggrundschule
4. Priorisierter Ausbau für Glasfaseranbindung der Schulen
5. Monitoring-Tool im Rahmen des Ratsinformationssystems
6. Konzeption für Ansiedelung eines Biomarktes mit möglicher Nutzfläche im Gewerbegebiet Au
7. Anpassung Stellplatzverpflichtung für kommende Bauprojekte prüfen
8. Umsetzung des Fußgängerüberweg Gänsweide/Weinsteige über die Bissinger Straße mit Nachdruck angehen
9. Verkehrskonzept Umfahrung Weilheim für Gewerbegebiet Rosenloh zwingend in Beschluss aufnehmen
10. Gewerbegebiet Innenentwicklung und Gewerbegebiet Vorhaltestandort differenziert betrachten