Freizeit
Walderlebnispfad und Kugelbahn sind eröffnet

Am Parkplatz Lehmgrüble in Wendlingen können die Besucher auf der neuen Strecke viel lernen.

Der Wendlinger Walderlebnispfad mit Kugelbahn ist offiziell eröffnet worden. Foto: Ralf Just

Wendlingen. Den Wald erlebbar machen und spielerisch pädagogische Inhalte vermitteln. Das lässt sich jetzt im Wendlinger Stadtwald erleben. Schon seit einigen Wochen ließ sich erahnen, dass im Waldstück hinter dem Parkplatz Lehmgrüble etwas Besonderes entsteht: ein neuer Walderlebnispfad. Bürgermeister Steffen Weigel lobte die gute Zusammenarbeit aller Beteiligter. Er ging aber auch auf die Entwicklung in der unmittelbaren Nachbarschaft ein: In Denkendorf hatte im Oktober vergangenen Jahres ein Kugelpfad eröffnet, der seitdem für viel Unmut bei den Anwohnern sorgt. „Wir wollen keinen Kugelbahn-Tourismus im Wendlinger Stadtwald“, so Weigel. Doch sieht er für die Wendlinger Anlage auch keine Gefahr für so etwas: „Wir haben keine Waldkugelbahn, sondern einen Erlebnispfad“, so Weigel. Nur ein geringer Teil davon seien Kugelbahn-Elemente.

Der 2,7 Kilometer lange Erlebnispfad startet und endet am Parkplatz Lehmgrüble und nutzt vorhandene Waldwege. Der Pfad richtet sich besonders an Kinder, Jugendliche und Familien, ist aber auch für Senioren, Tagestouristen und Bildungseinrichtungen geeignet. Thematisch dreht sich alles um das Ökosystem Wald mit seinen Tieren und Bäumen. Kinder können in einem begehbaren Dachsbau und einer Aussichts- und Beobachtungsgalerie auf Entdeckungsreise gehen.

Es gibt mehrere Stationen, darunter eine mit einer lebensgro­ßen Rehfamilie und eine eingezäunte Fläche, die zeigt, wie der Wald ohne Wildverbiss wächst. Weitere Stationen beschäftigen sich mit den Nutzungsansprüchen der Menschen und dem Lebensraum alter Bäume. Ein begehbarer Dachsbau und eine Kugelbahn bieten zusätzlichen Spaß. Auch für Rastmöglichkeiten ist gesorgt.

Geplant hat die Anlage die Firma Arbor Konzepte aus Schwäbisch Gmünd. Wolf Noack, einer der beiden Firmeninhaber, führte die ersten Besucher zusammen mit dem Modellbauer Mathias Weiß, der sein Unternehmen ebenfalls in der Stauferstadt hat, durch die einzelnen Stationen. Noack ist als Förster und zertifizierter Waldpädagoge ein ausgewiesener Fachmann in Sachen naturnaher Wissensvermittlung. Der Eingriff in die Natur soll minimal sein. Der Hochsitz zur Rehbeobachtung wurde an einer Stelle aufgestellt, an der tatsächlich regelmäßig Rehwild unterwegs ist. Auch der überlebensgroße Dachsbau entstand in der Nähe eines echten Dachsbaus.

Kosten in Höhe von 153.000 Euro

Auch der Rastplatz im Wald, gedacht auch als Fläche für Naturpädagogik oder Klassenzimmer im Grünen, wurde dort angelegt, wo Kinder und Jugendliche ohnehin schon ihre Tipis aus Ästen gebaut hatten. „Die sind nicht von uns“, betonte Noack. Lediglich die Sitzgelegenheiten und ein kleiner Hindernisparcours sind dazugekommen. Immer wieder führen kleine Kugelbahnen zu den Stationen. Dort dürfen die Besucher dann Fragen zum Wald und seinen Bewohnern beantworten. An anderen Stellen kann man auf Tierspuren wandeln.

Die Stadt Wendlingen hat für die Anlage insgesamt rund 153.000 Euro investiert und rechnet mit jährlichen Pflegekosten von etwa 6000 Euro.