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Wanderer entdecken altes Geschoss

Kuriosität Entlang des Weges Numero 1 ist auf dem Truppenübungsplatz in Münsingen französische Munition gefunden worden. Wie diese dort hinkommen konnte, ist bislang noch nicht klar. Von Joachim Lenk

Das ist noch einmal gut gegangen. Wanderer haben dieser Tage bei einem Spaziergang auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen am Rand eines ausgewiesenen Wanderwegs ein französisches Hohlladungsgeschoss gefunden. Das Geschoss war ohne Explosivstofffüllung, sodass keine Gefahr für die Bevölkerung bestand, teilt der Kampfmittelbeseitigungsdienst Baden-Württemberg (KMBD) in Stuttgart mit. Sowohl der KMBD als auch das ermittelnde Polizeirevier Münsingen, das mit zwei Beamten vor Ort im Einsatz war, können bislang nicht sagen, wie das Kampfmittel dorthin gelangt war. Die Ermittlungen dauern noch an.

Gefunden wurde die Übungsmunition im Kaliber 105 Millimeter morgens gegen 10.30 Uhr entlang des rund zehn Kilometer langen Wanderwegs Numero 1, der von Auingen nach Feldstetten verläuft. Dort auf dem Streckenabschnitt zwischen den ehemaligen Hofgütern Ludwigshöhe und Bäumlersburg, teilt die Polizei mit. Der KMBD aus Stuttgart hat noch am selben Tag die Granate abtransportiert und auf seinem Dienstgelände eingelagert. Nach einer gewissen Lagerzeit werde die Munition, gemeinsam mit anderen Kampfmitteln, in einem Sammeltransport zu einem Zerlegebetrieb gefahren und dort fachgerecht vernichtet, teilt die Pressestelle des Regierungspräsidiums Stuttgart mit.

Mitnehmen ist verboten

Wer Munition oder Munitionsteile auf dem einstigen Schießplatz entlang der Wege entdeckt, muss diese liegen lassen und sofort die Polizei in Münsingen informieren. Wer Überreste aus vergangenen Tagen mitnimmt, macht sich strafbar. Darauf weist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben beziehungsweise der Bundesforstbetrieb Heuberg hin. Er ist für das rund 6700 Hektar große entmilitarisierte Gelände zuständig, das heute das Herzstück des Biosphärengebietes Schwäbische Alb darstellt. Wegen der mehr als elf Jahrzehnte langen militärischen Nutzung (1895 bis 2005) und der damit verbundenen Kampfmittelbelas­tung, aber auch wegen der einzigartigen Lebensräume, darf das Gebiet zum Schutz der Natur ausschließlich auf knapp 50 Kilometer ausgewiesenen Wanderwegen betreten werden. Sie sind mit gelb markierten Pfählen beziehungsweise gelben Rauten und Wandertafeln gekennzeichnet.