Albershausen. Ein Hacker-Angriff auf einen Stromversorger führt im Bestseller „Blackout - Morgen ist es zu spät“ zu kriegsähnlichen Zuständen. Auch in der Realität sind solche Szenarien nicht unrealistisch. Die Gemeinde Albershausen hat jetzt als erste im Kreis Göppingen ein Handbuch herausgegeben, das Verhaltensmaßregeln für solche und ähnliche Krisenfälle vermittelt. Es ist eine übersichtliche und zugleich detaillierte Anleitung für die Verwaltung, welche Schritte in welcher Reihenfolge bei mehrtägigen Stromausfällen, Hochwasser oder anderen, länger dauernden Notlagen zu tun sind.
Erstellt haben es Vertreter von Verwaltung, Feuerwehr und Bauhof mit Krisenmanager Necdet Güngör vom Energieversorger EnBW. Das Handbuch soll noch eine weitere Funktion haben: Dadurch, dass man die Punkte wie eine Checkliste abarbeiten kann, bewahrt man in der Krise eher einen kühlen Kopf, meint Güngör.
Kernpunkt des Krisenmanagements ist die Aufrechterhaltung der Kommunikationsfähigkeit. Die Verwaltung muss mit wichtigen Stellen außerhalb in Verbindung treten und die Bürger informieren können. Das ist bei einem mehrtägigen Stromausfall ein schwieriges Unterfangen. Auf einen längeren „Blackout“ wäre Albershausen bislang nicht vorbereitet gewesen. „Wir hatten ihn nicht auf dem Schirm - wie viele andere Gemeinden wahrscheinlich auch“, sagt Bürgermeister Jochen Bidlingmaier.
Neben Einsatzplänen und Kontaktdaten enthält das neue Krisenhandbuch auch Formulare, um die Maßnahmen zu dokumentieren. „Damit wir rechtlich auf der sicheren Seite sind“, sagt der Gemeindechef. Auch haben die Verantwortlichen festgestellt, dass es in Albershausen an der nötigen Ausrüstung fehlt. „Wir brauchen noch ein bis zwei Stromgeneratoren und ein bis zwei Satellitentelefone“, sagt Bidlingmaier. Für die Anschaffung der Geräte wolle er sich nun im Gemeinderat starkmachen. Tobias Flegel