Der bisher geplante Standort ist aus dem Rennen: „Der Bauantrag für die Naturkita Weinsteige wurde vom Landratsamt angelehnt“, hat Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle jetzt im Gemeinderat bekanntgegeben. Grund für die Ablehnung ist eine neue Regelung im Naturschutzgesetz, der Paragraph 33a. Er stellt Streuobstwiesen unter besonderen Schutz.
Verständnis für die Auffassung, die geplante zweigruppige Naturkita greife in den Streuobstbestand ein, hat Züfle nicht: „Wir hatten ja nicht vor, irgendeinen Baum zu fällen“, sagt er und schiebt hinterher: „Die Auslegung dieses Gesetzes lässt für die Zukunft Schlimmes erwarten, was den Bereich Außenentwicklung betrifft.“ Offenbar hat die Stadt auch schon darüber nachgedacht, gegen die Ablehnung zu klagen – den Gedanken dann aber wieder verworfen. „Wir brauchen die Kita-Plätze ja schnell“, ist sich der Rathauschef im Klaren darüber, dass der Rechtsweg in dem Fall nicht zielführend wäre.
Stattdessen hat die Stadtverwaltung die Ärmel hochgekrempelt – und dank zweier kooperativer Vereine eine mögliche neue Lösung gefunden. „Wir planen jetzt, die Naturkita im Bereich des Bogenplatzes am Kirchheimer Weg zu bauen“, so Züfle. Sie würde dann südlich des Bogensport-Häuschens des SV Tell stehen, eingebettet zwischen dem Bogenplatz, der Anlage des Tennisclub Weilheim und dem Bikepark, mit Ausblick auf die Limburg und erreichbar über den Tennissteg. Beim Landratsamt hat die Stadt schon mal vorgefühlt: „Wir haben eine Aussage vorliegen, dass das Flurstück geeignet sei.“ Auch der Gemeinderat hat signalisiert, dass die Stadt Planungen schnell vorantreiben und schon jetzt die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden einleiten solle.
Vorgesehen ist, beim Bogenplatz zwei Naturkita-Gebäude zu errichten, die dem Hepsisauer Modell entsprechen. In dem Weilheimer Teilort entsteht eine Einraum-Kita, ein maßangefertigter Rundbau aus Holz mit begrüntem Dach. „Wenn wir das Konzept für Weilheim übernehmen, bringt das Synergieeffekte“, ist Johannes Züfle überzeugt.