Bildung
Weilheim schafft Platz für Schülerinnen und Schüler – ohne zu bauen

Die Limburg-Grundschule platzt bald aus allen Nähten. Daher sollen die vierten Klassen in das Bildungszenrum Wühle umziehen.

Das Schulzentrum Wühle in Weilheim: Hier ziehen bald auch Viertklässlerinnen und Viertklässler der Limburg-Schule ein. Foto: Carsten Riedl

Es kommen mehr Familien nach Weilheim und die Schülerzahlen an der Limburg-Grundschule steigen, das zeigen die Statistiken. „Das spricht für Weilheim, aber der Zuzug stellt uns auch vor Herausfoderungen“, erklärt Bürgermeister Johannes Züfle dem Gemeinderat. Die Vorzeichen haben sich in der Zähringerstadt verändert: Ging man 2019 für die Erstklässler-Jahrgänge 2023/24 von 86 Schülerinnen und Schülern aus sowie von 84 für das laufende Schuljahr, haben die tatsächlichen Zahlen die Realität übertreffen: 94 und 105. Die Folge: Für das Schuljahr 2026/27 geht die Stadt von einer fünfzügigen ersten Klasse aus.

Diese Entwicklung hat wiederum Auswirkungen auf den Umfang der Ganztagsbetreuung, auf die ab dem Schuljahr 2026/27 ein gesetzlicher Anspruch besteht. „Wir haben in den Anfängen 2017 mit 30 Kindern in der Villa Kunterbunt angefangen, heute sind wir bei 190“, betont Johannes Züfle. Das Platzproblem ist offensichtlich, aber Pläne für Neubauten auf dem Gelände der alten Turnhalle der Grundschule oder über dem Parkplatz wurden wieder verworfen – weil sie zu sehr die Fläche des Schulhofes begrenzen oder zu umständlich und mit geschätzten fünf Millionen Euro auch zu teuer sind. 

 

31 von 33 Räumen werden belegt

Die Verwaltung ist daher auf eine andere Idee gekommen: das Bildungszentrum Wühle mit einzubeziehen. Federführend war dabei Kurt Linsenmayer, der bei der Stadt für Hochbau und die Unterhaltung der städtischen Gebäude zuständig ist. Er hat dem Gemeinderat in der Sitzung detailliert geschildert, wie sich die Gebäudeteile des Schulkomplexes neu oder umnutzen lassen können. Bioräume werden zu Klassenzimmern, und auch ein Ganztagesraum für die Grundschule wird im Zentrum des Gebäudes geschaffen, in unmittelbarer Nähe zu den Betreuungsräumen der Real- und Werkrealschule.

Insgesamt stünden, so Linsenmayer, 33 Räume zur Verfügung, mit der Umnutzung und Neuordnung werden trotz des Einzugs der Viertklässler nur 31 Klassen genutzt – zwei bleiben somit noch als Puffer, falls auch die Zahlen an der Real- oder Werkrealschule wieder steigen. Auf der letzteren, die ebenfalls im Bildungszentrum untergebracht sind, seien die Klassenstärken aber momentan am unteren Ende der Skala. Dort gebe es ebenfalls noch Luft. 

Dass es die Viertklässler sind, die zum Schuljahr 2026/27 umziehen sollen, liegt für die Verwaltung ebenfalls nahe. „Nach der vierten Klasse gehen 60 Prozent der Weilheimer Schülerinnen und Schüler an das Bildungszentrum Wühle“, betont Bürgermeister Züfle. 

Für das ganze Projekt sind Kos­ten in Höhe von 1,44 Millionen Euro veranschlagt. Die Summe erschien Gemeinderatsmitglied Bernd Kautter (UWV) zwar etwas hoch, da man ja nichts neu baue, dennoch war das Gremium anschließend einstimmig dafür, diese Planung umzusetzen. Lob gab es etwa von Gerda Schrägle: „Ich finde das Konzept gut, weil die Veränderung in bestehender Bausubstanz stattfindet. Das ist nachhaltig.“

Das Konzept wurde dann ebenso einstimmig angenommen wie die Vergabe der Architekten- und Ingenieursleistungen für Planung, Brandschutz und technische Ausrüstung.