Weilheim · Lenningen · Umland
Weilheimer entwickelt ​​​​​​interaktives Spiel

Gründung Thomas Maurer hat sich mit seinem Unternehmen „Quizify“ einen Traum erfüllt: Der 32-Jährige hat eine Reihe digitaler Gesellschaftsspiele auf den Markt gebracht, die das Allgemeinwissen fordern Von Katharina Daiss

Thomas Maurer hatte ursprünglich nicht viel mit der Spieleindustrie am Hut. Als Prozess- und Qualitätsmanager bei einer Krankenkasse optimiert Thomas Maurer Prozesse, automatisiert Abläufe. Kurz gesagt: Tauchen Probleme auf, muss er eine Lösung finden. Doch tief im Herzen träumte er davon, auch etwas Eigenes zu schaffen.

Vielleicht war es sein Drang, Probleme zu lösen, der seine Lust an Ratespielen weckte. Alles begann vor etwa sieben Jahren an Heiligabend: Nach dem gemeinsamen Essen mit der Familie präsentierte Thomas Maurer ein Spiel: Es forderte Allgemeinwissen, aber auch Konzentration und Merkfähigkeit. Mit unterschiedlichen Slides – vorbereitet auf PowerPoint – stellte Thomas Maurer seiner Familie knifflige Fragen und führte als Gamemaster durch einen unterhaltsamen Heiligabend. Das Quiz wurde zur Weihnachtstradition und auch für Anlässe wie Junggesellenabschiede oder Hochzeiten hatte der Weilheimer oft ein Spiel in ähnlichem Stil vorbereitet.

 

Ein Spiel für Gruppen

„Eigentlich wollte ich nur Leute unterhalten – und mir gefällt das wir-Gefühl, etwas als Team zu erleben“, sagt der Weilheimer. Doch über die Jahre reifte ein Gedanke heran: Wieso mache ich das nicht zum Beruf? Wieso probiere ich es nicht einfach? Thomas Maurer investierte viel Zeit und Energie: Er lernte, wie man eine Homepage aufbaut, nutzte Tools wie Canva und entwickelte Verkaufsverfahren, bei denen Kunden sofort Zugriff auf ihre Spiele erhielten. „Das geht nicht schnell. Es gibt 1000 Probleme, und die muss man nach und nach lösen“, erklärt der Weilheimer. Dabei verlässt er sich nicht auf die Hilfe anderer, sondern arbeitet allein. „Ich wollte immer alles selbst machen. Wenn ich etwas abgebe, lerne ich es nicht“, erklärt er. „Mein erstes Spiel fertigzustellen hat fast fünf Monate gedauert. Mittlerweile brauche ich nur noch zwei bis drei Monate, weil ich fitter geworden bin“, sagt Thomas Maurer. Er nennt sein Unternehmen „Quizify“, das Logo ist der Buchstabe Q mit einem Fuchsschwanz, „Füchse sind ja sehr schlau“, erklärt er.

Mittlerweile hat Thomas Maurer bereits fünf Teile herausgebracht und somit eine ganze Spielreihe erschaffen. Quizify One und in der längeren Version Quizify One+. Die Spiele bestehen aus jeweils zehn Spielrunden und umfassen Themen wie Allgemeinwissen, berühmte Persönlichkeiten, Sprichwörter, skurrile amerikanische Gesetze, kurze Videos, aus denen später Details abgefragt werden, und vieles mehr. Zusätzlich dazu bieten sie auch reale Spiele wie „Ich packe meinen Koffer“ oder „Wer bin ich“. Auch Sondereditionen hat der Weilheimer entwickelt. Bei einem Weihnachtsspecial müssen die Spieler Weihnachten vor dem Grinch retten, das Halloween-Special führt die Spielerinnen und Spieler durch eine Zombie-Apokalypse. Hinzu kommt eine Version für Kinder von 4 bis 7 Jahren. Weil Merlin, ein uralter Zauberer, seine Zauberkraft verloren hat, braucht er die Hilfe der jungen Spielerinnen und Spieler. Und weil die Kids natürlich nicht nur vor dem Bildschirm rumhängen sollen, bestehen die Aufgaben daraus, dass die Kinder sich Merlin vorstellen, malen, Gegenstände in der Natur suchen oder Merlins besten Freund „Wolkenhüpfer“, einen Phönix“, im magischen Zauberwald, suchen müssen.

Gespielt wird über iPad, Laptop oder TV. Das Handy nutzen die Spielerinnen und Spieler zusätzlich wie einen Controller: Über einen Gruppenchat können Antworten eingegeben werden, über eine Website können die Punkte eingetragen werden. Erhältlich sind die Spiele unter www.quizify.eu.

Thomas Maurer kann nur nach Feierabend oder am Wochenende an seinen Spielen tüfteln, doch er hat schon jetzt neue Ideen: Ein Oster-Special soll erscheinen, außerdem sollen weitere Teile der Hauptreihe erscheinen. Neue Ideen findet der Weilheimer dabei in seinem Alltag: „Wenn mir ein spannender Fakt begegnet, schreibe ich ihn gleich auf. Die neuen Ideen kann ich dann in mein nächstes Spiel einbauen“, sagt Thomas Maurer.