Die Jagdbezirke in Weilheim werden für sechs Jahre neu verpachtet. Ab sofort können sich die bisherigen Pächter, aber auch neue Anwärter dafür bewerben. Beginn der Verpachtung ist im April 2023. Die Bedingungen für Verpachtung und Vergabe hat nun der Weilheimer Gemeinderat festgelegt. Das Interesse daran war groß: Zahlreiche Jagdpächter und Interessierte waren ins Rathaus gekommen, um sich zu informieren.
Ganz neu sind die Zuschnitte der Jagdreviere. „Bisher hatten wir in Weilheim vier Jagdbögen, künftig werden es drei sein“, sagte Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle. Dazu kommt unverändert der Bezirk Hepsisau. Der Grund für die Neueinteilung: Die Reviere sollen „gerechter“ aufgeteilt werden und so dazu beitragen, dass das Wild künftig noch weniger Schaden in Wald und Flur anrichtet. „Uns liegt der Zuschnitt wegen der Verbiss-Situation am Herzen“, erläuterte die Weilheimer Revierförsterin Julia Usenbenz. „Es geht uns nicht darum, dass wir kein Reh mehr im Wald wollen – aber eben in angepasster Form.“ Den Förstern sei es wichtig, mit Naturverjüngung zu arbeiten. Das könne aber nur gelingen, wenn das Wild nicht sofort sämtliche Jungpflanzen auffresse.
Bei der neuen Aufteilung fließt auch ein, dass an unterschiedlichen Stellen der Gemarkung unterschiedlich viel Trubel herrscht. „Die Limburg ist touristisch und durch den Streuobstbau stark genutzt“, erläutert Julia Usenbenz. „Da ist es extrem schwer, zu jagen.“ Deshalb habe man den sehr unattraktiven Bezirk Limburg jetzt mit dem sehr attraktiven Egenfirst kombiniert. Auch sonst seien künftig alle Jagdreviere gleichwertig, was den Anteil an Feld und Wald angeht.
Jedes der drei Weilheimer Reviere soll an zwei gleichberechtigte Partner verpachtet werden. Zusätzlich können pro Bezirk ein bis drei weitere Jagderlaubnisscheine für interessierte Jäger ausgegeben werden. Jagdgäste sind ebenfalls erlaubt. Sie dürfen allerdings nur in Begleitung der Pächter jagen.
Für die neuen Verträge gilt: Jäger aus Weilheim oder Personen mit guter Ortskenntnis sollen vorrangig behandelt werden. Die Pächter sind außerdem verpflichtet, für Wildschäden außerhalb des Waldes aufzukommen. Insgesamt verfügt die Stadt Weilheim über rund 2100 Hektar bejagbare Flächen, davon liegen 430 Hektar im Wald.