Weilheim und Umgebung
Weilheimer Käsemarkt: Schauen, naschen, genießen, kaufen

Freizeit Der zehnte Weilheimer Käsemarkt lockt Besucherinnen und Besucher in Scharen ins Städtle. Auch die Jüngsten haben ihren Spaß beim Melken und Sahne schütteln, was das Zeug hält. Von Sabine Ackermann

Das Wetter ist tipptopp, und es ist richtig viel los in Weilheim. Endlich wieder raus gehen, was erleben, mit Familie oder Freunden über den Käsemarkt schlendern, sich was gönnen, schnabulieren, abschalten und nette Gespräche führen. „Hallo, wie geht’s?, schon lange nicht mehr gesehen“, so oder so ähnlich klingt es aus allen Ecken rund um die Peterskirche. Wer Lust auf besondere Käsesorten hat, wird nicht enttäuscht. Neben Wissenswertem rund um das vielfältige Milchprodukt sind Schmackhaftes wie Berg- und Bärlauch-Käse, Schweizer Raclette sowie Leckereien aus Ziegen- oder Schafsmilch zu finden.

Sehen, Riechen, Schmecken – dank des aus Heroldstatt und Bad Boll zusammengewürfelten Trios „Herzallerliebst“ kommt auch der Hörsinn nicht zu kurz. „Wir spielen traditionelle Tanzmusik“, so Hans Lang, der je nach Stück zwischen Diatonischem Akkordeon, Drehleier und Gitarre wechselt. Renate Blikle und Ulrich Schwarz runden das Ganze mit ihren Violinen ab.

Zusätzlich zu ihren essbaren Schafprodukten, Fellen oder Dünger-Pellets aus Schafwolle, haben Jörg und Betina Schmid von der gleichnamigen Schäferei aus Owen und Weilheim eine „Delegation“ aus ihren etwa 1200 Mutterschafen mitgebracht. Zur Freude der siebenjährigen Lacey und ihrer vier Jahre älteren Schwester Mayah, die mit einem Grasbüschel geduldig warten, bis ihnen die zutraulichen Tiere aus der Hand fressen.

 

Kinder brauchen dafür etwa zehn Minuten.
Wolfgang Weiß
Ehrenamtlicher vom Förderverein Freilichtmuseum Beuren übers Butterschlagen.

 

Wenige Meter entfernt, haben Malin und ihr großer Bruder Levi beim Melken einer standfesten Holzkuh einen Riesenspaß – ein Angebot, das buchstäblich läuft. Etwas realistischer ist dagegen das Butterschlagen: einfach Sahne mit 30 Prozent Fett in ein Schraubglas und schütteln, was das Zeug hält. „Kinder brauchen dafür etwa zehn Minuten“ erklärt Wolfgang Weiß vom Förderverein Freilichtmuseum Beuren. Anschließend wird die selbstgeschlagene Butter der Jungbauern mit Schnittlauch verfeinert und aufs Brot geschmiert – einfach nur lecker.

„Der Platz vor der Kirche und den Kastanienbäumen ist ganz toll“, freut sich Jörg Kimmich aus Aichtal, der mit seiner Schwester Michaela und Nichte Hannah zum ersten Mal beim Käsemarkt ist. Seine Schupfnudeln mit Filderkraut kommen prima an. „Wie lagern Lebensmittel im Kühlschrank richtig?“ Wo was hingehört, das können die Besucher anhand von Magnettafeln mit unterschiedlichen Produkten an einem bildlich dargestellten Kühlschrank ausprobieren. Carmen Albornoz vom Landwirtschaftsamt Esslingen informiert über nachhaltige Ernährung und über Ernährungsnotfallvorsorge.

Thomas Rabel vom gleichnamigen Owener Berghof freut sich: „Obwohl das für unsere Streuobstdestillate, Fruchtweine, Marmeladen und Gelees nicht die richtige Jahreszeit ist, läuft es wider Erwarten gut.“