Zwischen Neckar und Alb
Weingärtner heißen jetzt „Teamwerk“

Neuerung Der neue Name und ein modernes Logo sollen die Aufbruchstimmung in der Esslinger Genossenschaft ausdrücken und gleichzeitig eine breitere Zielgruppe erschließen. Von Petra Pauli

Aus Sicht von Ramona Fischer stellt der neue Markenname „Teamwerk Esslingen“ eine Neuinterpretation des Begriffs Genossenschaft dar. „Bei uns sind verschiedene Experten am Werk, die alle Hand in Hand arbeiten“, sagte die Geschäftsführerin bei der Vorstellung der neuen Marke in der Mettinger Kelter, wo auch OB Matthias Klopfer mit Vertretern der Wengerter auf den neuen Look angestoßen hatte. Der alte Name habe die Aufbruchstimmung und den Innovationsgeist der 50 Mitglieder nicht angemessen rübergebracht, so Fischer. Mit der Agentur Quantum X hat man deshalb Ende 2020 damit begonnen, die Marke neu zu entwickeln. Dass „Wein“ gar nicht mehr vorkommt und der Name genauso gut für ein Architekturbüro oder Ähnliches passen könnte, ist für Martin Reiss von Quantum X kein Problem.

Ramona Fischer und ihre Mitstreiter hoffen, dass sich ihr Wein und Sekt unter dem neuen Namen über die Stadtgrenzen hinaus besser vermarkten lässt. „Da haben wir uns bislang schwergetan“, so Fischer. „Als Wengerter sind wir nicht anders geworden, aber vielleicht werden wir künftig anders gesehen“, fasst der Vorstandsvorsitzende Achim Jahn die Hoffnungen zusammen, die man mit dem Marken-Relaunch verbindet.

Nicht ohne Grund wurden auch die Flaschenaufdrucke neu gestaltet. „Es gibt sehr viele Käufer, die nur nach Etikett entscheiden“, sagt Ramona Fischer. Marktstudien hätten aber ergeben, dass das alte Design der Esslinger Wengerter als sehr traditionell wahrgenommen wurde. Mit der modernen Optik verspreche man sich eine breitere Zielgruppe. Nicht zuletzt wurde der grimmige Adler mit herausgestreckter Zunge im neuen Logo durch einen Artgenossen ersetzt, der die Kunden offen anschaut. Die Weiß- und Rosé-Weine haben künftig ein silberfarbenes Etikett. Die Farbe Kupfer ist überwiegend den Rotweinen vorbehalten, die besonders edlen, kräftigen Weine haben ein schwarzes Label. Sekt und Secco tragen ein dunkles Etikett mit Relief-Lack, so soll man den perlenden Inhalt schon beim Einschenken erfühlen. Demnächst werden die Wengerter ihren ersten Wein ohne Alkohol auf den Markt bringen. Präsentiert werden die neuen Flaschen am 15. Mai beim traditionellen Weinwandertag. In die Geschäfte werden sie in den nächsten Wochen ausgeliefert.