Zwischen Neckar und Alb
„Welde Brunnen“ säumen den Weg

Freizeit Der Brunnenwanderweg führt durch das „Obere Hainbachtal“ in Esslingen.

Esslingen. Vor rund 20 Jahren machte sich der Bürgerausschuss Wäldenbronn-Hohenkreuz-Serach-Obertal ans Werk und arbeitete einen Brunnenrundwanderweg aus. Der Rundwanderweg führt durch das Obere Hainbachtal vorbei an neun Brunnen und Quellen. Wäldenbronn selber wurde erstmals 1329 urkundlich erwähnt. Der Name geht vermutlich auf die Vielzahl von „welde Brunnen“, also wilden Brunnen und Quellen zurück.

Start der Brunnenwandertour ist am Achtröhren-Brunnen direkt an der Bushaltestelle Wäldenbronn-Brunnen. Von der Stettenerstraße aus geht es über den Kernenweg kurz steil hoch und mit einem Rechtsschwenk dann auf asphaltierten Wegen über dem Hainbachtal bis zum Gerechtigkeitsbrunnen, wo sich ein schöner Ausblick in das Obertal und zum Katzenbühl bietet. Zudem gibt es hier noch eine weitere Rarität zu bestaunen, ein Aquädukt, dass früher das in Brunnenstuben gefasste Wasser in einer überdachten Wasserleitung über den schmalen Talschnitt leitete. Von hier aus führt der Weg weiter zum Lindenhaldenbrunnen, der als Viehtränke und noch bis 1957 zum Wäschewaschen genutzt wurde, bis zum Katharinenbrünnele. Zwischen Gärten und Gütle zieht sich dann der Weg auf der östlichen Talseite des Hainbachtals talaufwärts. Ab hier teilt sich die Wanderung die Route mit dem Esslinger Höhenweg. Nach ein paar Metern wartet der nächste Brunnen auf den Wanderer, ein ehemaliger Ventilbrunnen aus den Jahren 1880/1890. Von hier aus geht der Weg zurück über einen kleinen Treppenweg, überquert dann die Landestraße, duchquert die Gärten und Obstwiesen in der Klinge und führt an einem weiteren Brunnen vorbei, einer in Sandtsein gefassten Quelle. Innerhalb eines Privatgrundstücks ist dann auch schon eine weitere Quelle mit einer alten Sandsteineinfassung zu sehen.

Wasser und Wein

Von hier aus trennt sich der Brunnenwanderweg wieder vom Esslinger Höhenweg, geht rechts weg abwärts in das Belzbachtal, wo sich dann auch schon der Brunnen am Belzbach befindet. Dieser Brunnen diente den früheren Bewohnern von Wilflingshausen lange Zeit als Wasserstelle. Von hier aus folgt man einfach dem Belzbach talabwärts, um dann über die Wilflingshauser Straße, die Boppengasse und Alte Talstraße den Kelterbrunnen zu erreichen. Er steht gegenüber der alten Kelter von Wilflingshausen, für die er Jahrhunderte lang das Wasser lieferte, schließlich wurde im oberen Hainbachtal über 650 Jahre lang Weinbau betrieben. Erstmals sind drei Morgen Weingart in einer Urkunde von 1251 erwähnt.

Vom Kelterbrunnen aus führt die Brunnentour talaufwärts entlang des Hainbachs zurück zum Ausgangspunkt, nicht ohne aber einen Blick auf einen weiteren Brunnen in dem Vorgarten eines Privathauses zu gewähren. Rainer Hauenschild

 

Infos rund um den Brunnenwanderweg

Anreise: Mit der S1 fährt man von Kircheim nach Esslingen. Danach geht es mit der Buslinie L 110 vom ZOB nach Wäldenbronn. Wer mit dem PKW anreist, hat eine Parkmöglichkeit bei der Hainbachschule in der Talstraße.

Die Weglänge beträgt sieben Kiometer, mit knapp 100 Höhenmetern. Die Wanderwegstrecke ist gekennzeichnet mit der „Blauen Silouhette des Achtröhren-Brunnen“. Als Schuhwerk reichen einfache Wanderschuhe.

Der Hainbach fließt über Wäldenbronn und Kennenburg bei Oberesslingen in den Neckar.

Jedes Jahr am 1. Mai findet ein Brunnenwandertag statt, der durch den Bürgerausschuss WHSO organisiert wird. Die örtlichen Vereine übernehmen die Bewirtung. hau