Wendlingen. Wasserratten und Sportschwimmer in Wendlingen können aufatmen: Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, dass das Freibad auch in diesem Sommer seine Tore öffnen soll.
Schon im November wurde im Gemeinderat fleißig diskutiert: Alois Hafner (CDU) war der Meinung, dass es sich gar nicht erst lohne, das beliebte Freizeitbad im Sommer zu öffnen. Hafner schlug vor, die Sanierung, die für die nächste Winterpause vorgesehen ist und einen verspäteten Start in die Saison 2023 nach sich ziehen wird, vorzuziehen.
„Es ergibt sich kein Vorteil, auf die Saison 22 zu verzichten“, befand nun der Bürgermeister Steffen Weigel. Die Verwaltung kam ohnehin zu dem Ergebnis, dass ein vorgezogener Beginn der Bauarbeiten nicht möglich sei. Wegen einigen Arbeiten, die noch vorab erledigt werden müssen, können die Hauptgewerke erst im Juli 2022 vergeben werden – und deshalb bleibt es bei September als Starttermin für die 290 000 Euro teure Sanierung.
Fachleute fehlen noch immer
Obendrein beschloss der Gemeinderat einstimmig, für die kommende Freibadsaison einen externen Dienstleister zu beauftragen, damit die freie Stelle eines Fachangestellten für Bäderbetriebe besetzt werden kann. Im vergangenen Jahr waren nur zwei der drei Stellen im Freibad besetzt. Um die gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten für das Personal einzuhalten, hatte das Wendlinger Bad deshalb einen Tag komplett geschlossen.
Angefragt wurden drei Dienstleistungsfirmen für Leihpersonal, zwei davon gaben kein Angebot ab. Nur die Firma Bäderlife aus Schwetzingen, die auch im Reichenbacher Freibad tätig ist, reichte ein Angebot ein. Für Wendlingen bedeutet das Kosten von etwa 63 000 Euro, die Summe ist im aktuellen Haushalt eingeplant.
„Der Gemeinderat steht voll und ganz hinter dem Freibad“, stellte der Bürgermeister erfreut fest. Einer Öffnung stehe also auch unter Coronabedingungen nichts im Wege. Geplant sind besondere Hygienemaßnahmen, die mit Zusatzkosten und Zusatzarbeiten verbunden sind, sowie die Beibehaltung des Online-Ticketsystems. Die Zusatzkosten erhöhen sich durch die Beauftragung des externen Dienstleisters um etwa 113 000 Euro. Kerstin Dannath