Kreis. Bei der Jahreshauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes, die erstmals online stattfand, lobte der Kreisfeuerwehrvorsitzende Bernd Müller die 90 Einsatzabteilungen aller Wehren: „Trotz der Pandemie konnte sich die Bevölkerung auch 2020 wieder auf die Frauen und Männer der Feuerwehr verlassen.“
Kreisbrandmeister Bernhard Dittrich berichtete von rund 20 Prozent weniger Einsätzen der 44 Gemeinde- und sieben Werksfeuerwehren. 8059 Mal (2019 waren es noch 10 511) mussten Einsatzkräfte ausrücken. Mehr als die Hälfte der Einsätze waren technische Hilfsleistungen, gefolgt von Fehlalarmen (20,8 Prozent) und Brandeinsätzen (18,01). Die Einsatzzahlen 2020 haben damit wieder das Niveau von 2006 erreicht. „Coronabedingt gab es weniger Unfälle“, begründete Dittrich die geringeren Einsatzzahlen.
Zwei Großeinsätze gab es im letzten Quartal 2020. Am 16. Oktober waren 120 Einsatzkräfte der Feuerwehren Wendlingen, Kirchheim, Köngen, Wernau, Oberboihingen, Unterboihingen, Ostfildern und Esslingen mit 25 Fahrzeugen bei einem Großbrand in der Lidl-Filiale in Wendlingen im Einsatz. Am 1. November stand in der Nürtinger Schafstraße ein Wohn- und Geschäftshaus lichterloh in Flammen. 80 Feuerwehrleute der Feuerwehren Nürtingen, Kirchheim und Esslingen waren mit 15 Fahrzeugen im Einsatz. 18 Personen wurden gerettet, zwei konnten nur noch tot geborgen werden.
Für das Jahr 2021 erwartet der Kreisbrandmeister einen weiteren Ausbau des Digitalfunks. Ziel ist es, dass 2022 alle Abteilungen des Landkreises digitalisiert sind. Zudem wurde eine Beitragserhöhung für die Kommunen pro Feuerwehrmitglied von sieben auf zehn Euro beschlossen, was im Vorfeld bereits an die Bürgermeister kommuniziert wurde. Für den Landkreis hatte sich Landrat Heinz Eininger zur Hauptversammlung zugeschaltet. Er ging auf die Pandemielage ein, die auch die Arbeit der Wehren beeinträchtigt. Er sprach ein Impfangebot an die Feuerwehrmitglieder in den Kreisimpfzentren aus. Rudi Fritz