Mit einem deutlichen Votum von 53 Stimmen wurde der amtierende Bissinger Bürgermeister Marcel Musolf im ersten Wahlgang zum neuen Landrat gewählt und tritt daher am 1. Oktober die Nachfolge von Heinz Eininger an. Nach 24 Jahren als Kreischef geht der 68-Jährige Ende September in den Ruhestand. Mit dem Aufstieg des 39-jährigen Bürgermeisters wird dessen Chefposten im Bissinger Rathaus frei und muss möglichst zeitnah neu besetzt werden.
Wir haben eine starke Mannschaft. Das hilft bei den anstehenden Projekten.
Marcel Musolf
„Vorschlag der Verwaltung ist es, die Bürgermeisterwahl frühestens auf Sonntag, 13. Oktober, zu terminieren, eine mögliche Stichwahl fände dann am 27. Oktober statt“, erklärt Marcel Musolf auf Nachfrage am Montag nach seiner Wahl. Der Gemeinderat muss in einer extra einberufenen Sitzung am kommenden Dienstag, 6. August, darüber entscheiden.
Stellvertreter übernehmen
„Wir haben uns im Vorfeld der Landratswahl auf alle Eventualitäten vorbereitet. Ziel wäre es, die Stelle so bald wie möglich noch während der Sommerferien im Staatsanzeiger auszuschreiben, um keine Zeit zu verlieren“, so der aktuelle Amtsinhaber. Bis ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin für den Chefposten im Bissinger Rathaus gefunden ist, werden ab 1. Oktober interimsmäßig Marcel Musolfs Stellvertreter Siegfried Nägele und Martin Wahl (beide UWV) die Amtsgeschäfte federführend übernehmen. Allerdings nicht hauptamtlich.
Zugute kommt ihnen dabei ihre langjährige Erfahrung als Gemeinderäte. Siegfried Nägele beispielsweise gehört dem Bissinger Gremium bereits seit 35 Jahren an und ist laut Musolf bereits seit rund zwei Jahrzehnten erster Bürgermeister-Stellvertreter. „Ich selbst bin diese Woche noch ganz regulär im Dienst, es stehen aber auch schon die ersten Termine in Richtung Landkreis an“, berichtet Marcel Musolf. Seine beiden Stellvertreter möchte er mithilfe seines Verwaltungsteams in der verbleibenden Zeit bestmöglich auf ihre anstehende Aufgabe vorbereiten. „Ebenso wie es für mich noch durch den amtierenden Landrat Heinz Einiger eine Übergabe geben wird und ich dabei noch so viele Informationen sammle wie möglich. Über die Chance dieses Wissenstransfers bin ich sehr dankbar“, sagt der 39-Jährige.
Im Bissinger Rathaus habe er eine „starke Mannschaft“, was angesichts der „doch ein paar größeren Punkte, die anstehen“, hilfreich sei, so Musolf. Dazu zählen etwa die aktuell beschlossene nächste Runde der Ortskernsanierung, die Vergaben für die umfassenden neuen Sportanlagen am Bissinger See stehen im Herbst an, auch das Planverfahren am Schulstandort läuft bereits. Die Bissinger Gemeindehalle soll dort erweitert und die Außenanlagen des Schulgeländes umgestaltet werden.
Attraktive Gemeindestrukturen
„Es sind große Projekte, die aber bereits gut auf den Gleisen sitzen“, erklärt der scheidende Bürgermeister. Überhaupt stehe Bissingen sehr gut da, sowohl was die Entwicklungsperspektiven als auch die Infra- und Finanzstruktur sowie allgemein den Zusammenhalt im Ort angehe. Das wertet Marcel Musolf als durchaus attraktive Argumente für eine Bewerbung potenzieller Nachfolgerinnen und Nachfolger.
Wie lange diese auf sich warten lassen, sei derzeit nicht abschätzbar: „Der Zug fährt ja gerade erst los“, so Musolf. Bestenfalls entscheidet sich im Oktober, wer künftig die Bissinger Geschicke leitet.